Washington Die frühere US-Außenministerin Hillary Clinton hat den Kurs von Präsident Donald Trump gegenüber dem Iran als gefährlich kritisiert. Zudem untergrabe Trump mit seinem Vorgehen das Vertrauen anderer Nationen in einmal gegebene Zusagen der USA, erklärte sie. Seine Weigerung, die Einhaltung des Atomabkommens durch den Iran zu bestätigen, „lässt uns töricht und klein aussehen und spielt direkt den Iranern in die Hände“, sagte Clinton in einem Interview des Senders CNN, das am Sonntag ausgestrahlt werden sollte.
Trumps Haltung sei nicht nur mit Blick auf diesen speziellen Fall schlecht, sondern er sende eine Botschaft um die Welt, „dass Amerikas Wort nicht gültig ist“, sagte Clinton. Das Interview wurde bereits zwei Tage vor Trumps Ankündigung aufgezeichnet.
Clinton hatte als Außenministerin unter Trumps Vorgänger Barack Obama gemeinsam mit den anderen vier UN-Vetomächten - Großbritannien, Frankreich, China, Russland - sowie Deutschland mit dem Iran über ein Atomabkommen verhandelt. Ein Ergebnis der langjährigen Verhandlungen wurde erst 2015 erzielt.
Trump hatte am Freitag erklärt, er könne die Einhaltung des Abkommens durch den Iran nicht bestätigen und verwies auf „zahlreiche Verstöße“. Trump kündigte das Abkommen zwar zunächst nicht auf, verlangt vom Kongress aber eine Überarbeitung des Vertrags. Zudem kündigte er neue Sanktionen gegen den Iran an.