Furcht vor Anschlägen Israel ordnet getrennte Busse für Palästinenser an

Israel verschärft die Kontrollen: Bei einer Ausreise ins Westjordanland müssen Palästinenser künftig eine Militärsperre passieren. Außerdem dürfen sie keine regulären Buslinien mehr verwenden – für Pendler ein Problem.

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Bisher konnten Palästinenser aus dem Westjordanland bei der Ausreise aus Israel die zivilen Grenzübergänge nutzen. Das soll sich nun ändern. Quelle: dpa

Tel Aviv Palästinenser aus dem Westjordanland dürfen nicht mehr in denselben Bussen fahren wie Israelis. Das habe das Verteidigungsministerium angeordnet, berichteten israelische Medien am Mittwoch. Die Vorschriften sollten zunächst versuchsweise für drei Monate gelten.

Palästinensische Arbeiter mit Reisegenehmigungen müssten bei der Rückkehr aus Israel in das Westjordanland nun dieselbe Militärsperre passieren wie bei der Ausfahrt. Bisher konnten sie frei zwischen verschiedenen Übergängen wählen. Sie dürften auch keine regulären israelischen Buslinien mehr verwenden, die ins Westjordanland führen.

Die israelische Zeitung „Haaretz“ schrieb am Mittwoch, die neuen Beschränkungen könnten die Reisezeiten für pendelnde Arbeiter um rund zwei Stunden verlängern. Menschenrechtsorganisationen wollten die Anweisungen vor dem Höchsten Gericht in Jerusalem anfechten.

Mit der neuen Entscheidung gibt das Verteidigungsministerium Forderungen des israelischen Siedlerrats nach, der sich für getrennte Busse für Juden und Araber ausgesprochen hatte. Als Begründung nannten die Siedler Sicherheitsbedenken und die Sorge vor Anschlägen.

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