G20-Gipfel Auftakt

Zum Auftakt des G20-Gipfeltreffens sieht Kanzlerin Merkel auch andere Kontinente neben Europa in der Pflicht, das weltweite Wachstum zu stabilisieren. US-Präsident Obama drängt auf eine Stabilisierung des Finanzsystems.

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Gastgeber Calderon (rechts) sprach mit US-Präsident Obama unter anderem auch über das vom Amerikaner angestoßene neue Immigrationsrecht. Obama plant, junge illegaler Immigranten nicht länger aus den USA abzuschieben. „Das ist sehr angemessen“, so Calderon. Quelle: Reuters

Los Cabos US-Präsident Barack Obama fordert vom Gipfeltreffen der G20-Industrie- und Schwellenländer, die Finanzmärkte in der Euro-Schuldenkrise endlich zu stabilisieren. Bei einem Treffen mit seinem mexikanischen Kollegen Felipe Calderón sagte Obama: „Wie wir besprochen haben, ist es jetzt an der Zeit sicherzustellen, dass alle von uns das Nötige tun, um das globale Finanzsystem zu stabilisieren.“ Obama zeigte sich am Montag vor dem G20-Gipfel im Badeort Los Cabos erfreut, dass bei der Wahl in Griechenland die Euro-Befürworter gewonnen hätten. Aber es müsse mehr gegen die Euro-Schuldkrise getan werden, damit die Märkte wieder Vertrauen fassten.

Kanzlerin Merkel sieht zur Stärkung der Weltwirtschaft neben der Euro-Zone auch die anderen Top-Wirtschaftsmächte in der Pflicht. „Hier wird jeder Kontinent seinen Beitrag leisten müssen“, sagte sie vor Beginn des zweitägigen G20-Gipfels im mexikanischen Los Cabos. „Jeder hat hier beim Welt-Wirtschaftsgipfel seine Hausaufgaben auch noch zu machen.“

Merkel verwies unter anderem auf die bisher nicht umgesetzten Zusagen bei der Neuordnung der Machtverhältnisse beim Internationalen Währungsfonds (IWF) zugunsten von Schwellenländern sowie auf die weitere Finanzmarktregulierung.

Die Europäer werden nach Merkels Angaben bei dem Treffen der Staats- und Regierungschefs der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) mit einer gemeinsamen Linie auftreten. Sie würden deutlich machen, dass die Probleme innerhalb der Euro-Zone und die Wachstumsprobleme in der EU insgesamt entschlossen angegangen würden und sie dazu ein Wachstumspaket schnüren werden.

Dieses werde eine Mischung sein aus Strukturreformen, Haushaltskonsolidierung sowie Wachstumsimpulsen. Details würden beim EU-Gipfel Ende Juni geklärt. „Es gibt aber auch andere Aufgaben“, betonte Merkel. Sie warnte erneut vor wachsender Marktabschottung in den G20-Ländern. Protektionistische Maßnahmen seien „absolut schlecht für die Entwicklung des weltweiten Wachstums“. Auch müsse über Ernährungssicherheit in Entwicklungsländern gesprochen werden.

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