G20-Handelsminister-Treffen China warnt vor schwacher Weltwirtschaft

Das globale Wachstum lässt wieder nach. Die G20-Staaten müssen nach dem Willen Chinas die Weltwirtschaft ankurbeln. Die zweitgrößte Volkswirtschaft leidet zunehmend unter der schwachen Nachfrage.

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G20: China warnt vor schwacher Weltwirtschaft Quelle: AP

Die Aussichten für die Weltwirtschaft sind aus chinesischer Sicht düster. Beim Treffen der Handelsminister der großen Industrie- und Schwellenländer (G20) in Shanghai warnte Chinas Ressortchef Gao Hucheng, die globale Erholung sei kraftlos. „Der weltweite Handel bleibt träge, und die Investitionen haben sich nicht einmal auf das Niveau aus der Zeit vor der globalen Finanzkrise 2008 erholt“, zitierte die Hongkonger Zeitung „South China Morning Post“ den Minister am Sonntag.

Die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise seien weiter zu spüren. Die G20-Staaten müssten auf ihrem Gipfel am 4. und 5. September unter Chinas Präsidentschaft in Hangzhou daher über Wege beraten, „wie die Weltwirtschaft wiederbelebt werden kann“, forderte Gao Hucheng. Die zusätzlichen Unsicherheiten durch das Votum der Briten zum Ausstieg aus der Europäischen Union sprach er in seiner Rede zum Beginn des zweitägigen Treffens allerdings nicht an.

Die Weltbank hatte im Juni ihre Vorhersage für das globale Wachstum von 2,9 Prozent im Januar auf nur noch 2,4 Prozent nach unten korrigiert. Der Abwärtsdruck ist auch in China zu spüren. Die zweitgrößte Volkswirtschaft wird im zweiten Quartal voraussichtlich langsamer als um die 6,7 Prozent von Januar bis März wachsen. Die Zahlen werden am Freitag veröffentlicht. Im Gesamtjahr 2015 hatte die chinesische Wirtschaft um 6,9 Prozent zugelegt - so wenig wie seit 25 Jahren nicht mehr.

Als Zeichen für die anhaltend schwache Nachfrage fielen die chinesischen Erzeugerpreise im Juni schon den 52. Monat in Folge. Das Minus der Preise auf Großhandelsebene betrug 2,6 Prozent im Vorjahresvergleich, wie das Statistikamt am Sonntag in Peking berichtete.

Die Verbraucherpreise legten um 1,9 Prozent zu. Die Inflation liegt aber weiter unter der Vorgabe der Regierung von drei Prozent und gibt der Zentralbank damit Raum für eine Lockerung der Geldpolitik. Der Rückgang der Erzeugerpreise schwächte sich im Juni mit einer Wiederbelebung des Immobilienmarktes zumindest leicht ab, nachdem im Vormonat ein Minus von 2,8 Prozent verzeichnet worden war.

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