G7-Gipfel Die Ergebnisse und was sie wert sind

In ihrer Abschlusserklärung peilen die G7-Staats- und Regierungschefs mittelfristig den Ausstieg aus der Kohle an. Was die G7 aufschrieben und was andere davon halten.

KlimaDie Weltwirtschaft soll mittelfristig auf fossile Energieträger wie Kohle, Öl und Gas verzichten. Ambitioniert - Kritiker sprechen eher von einem politischen Signal. Umweltschutzorganisationen reagierten unterschiedlich. Greenpeace, Germanwatch und WWF zeigten sich grundsätzlich zufrieden. "Elmau hat geliefert", urteilte Greenpeace, die Vision von 100 Prozent erneuerbarer Energieversorgung bekomme Konturen. Der BUND dagegen kritisierte die Vereinbarungen als zu unverbindlich. Grünen-Chefin Simone Peter sprach von "Absichtserklärungen statt konkreter Taten". Quelle: dpa
Russland und die UkraineG7 droht mit schärferen Sanktionen gegen Russland, falls die Lage in der Ostukraine weiter eskaliert. Auslöser könnte eine weitere Eskalation der Krise in der Ostukraine sein. Die bisherigen Maßnahmen hätten Wirkung auf die russische Wirtschaft gezeigt, etwa beim Kurs des Rubel, sagte US-Präsident Barack Obama. Putin müsse sich überlegen, ob er sein Land in die Isolation führen wolle, nur wegen eines „irrgeleiteten Verlangens nach einer Wiedererlangung eines Sowjetreiches“. Berlin setzt auf Einigkeit des Westens. Moskau wird bei anderen Krisen gebraucht. Trotzdem betonte Bundeskanzlerin Angela Merkel, die G7 seien eine Gemeinschaft der Werte und der Verantwortung. Eine Wiederaufnahme Russlands in den illustren Kreis, aus dem es vor gut einem Jahr ausgeschlossen worden war, ist nicht in Sicht. Quelle: dpa
TerrorismusDie G7-Staaten wollen die Terroristen vom Islamischen Staat „besiegen und die Verbreitung ihrer hasserfüllten Ideologie ... bekämpfen“. US-Präsident Barack Obama gestand dabei Schwächen bei der internationalen Militäroffensive gegen die Terrormiliz Islamischer Staat ein. „Wir haben noch keine umfassende Strategie“, sagte er und gab die Schuld dafür vor allem der irakischen Seite. Für Teile der internationalen Pläne fehle dort das nötige Engagement. Noch hat der Westen hier kein wirksames Rezept. Quelle: dpa
EntwicklungDie G7-Staaten wollen 500 Millionen Menschen bis 2030 von Hunger und Mangelernährung befreien. Die G7-Länder haben im Kampf gegen die Armut einiges erreicht - ihnen ist das Signal wichtig. Die Reaktionen von Hilfsorganisationen waren zwiegespalten: „Wenn die G7 ihr Versprechen halten und 500 Millionen Menschen dazu befähigen, sich aus Hunger und Mangelernährung zu befreien, werden sie einen großen Beitrag geleistet haben, um Hunger bis 2030 zu beenden“, heißt es in einer Stellungnahme der Entwicklungsorganisation One. Die Entwicklungsorganisation Oxfam sieht das kritischer: „Sie bieten eine Fundus weitgehend unfundierter Initiativen, um die globalen Herausforderungen wie Hunger, Ungleichheit und Seuchen zu bekämpfen. Dies ist ein Schlag ins Gesicht für Millionen Menschen, die nicht genug zu essen haben“, sagte Jörn Kalinski von Oxfam. Ebenso das Kinderhilfswerk World Vision: „Die Gipfelchefs haben die Chance verpasst, die eigentlichen Grundursachen für die schlechte Situation der ärmsten Kinder in dieser Welt zu ändern“, sagte World-Vision-Themenmanger Marwin Meier. Quelle: dpa
GleichberechtigungDie berufliche Selbstständigkeit und die Bildung von Frauen sollen gestärkt werden. „Wir werden auf die besonderen Bedürfnisse von Unternehmerinnen eingehen, etwa indem wir ihren Zugang zu Finanzierung, Märkten, Fertigkeiten, Führungsverantwortung und Netzwerken stärken“, schreiben die Staats- und Regierungschefs. Wie das konkret aussehen soll, müssen sie allerdings in ihren eigenen Staaten entscheiden. Quelle: dpa
Gesundheit„Wir sind fest entschlossen, die Ebola-Fallzahlen auf null zu reduzieren“, heißt es im Gipfelpapier. Ob das klappt, ist offen - immerhin wurde Liberia schon für Ebola-frei erklärt. Quelle: dpa
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