Moskau Die Ukraine scheint einen möglichen Stopp russischer Gaslieferungen im letzten Moment abgewendet zu haben. Die staatliche Nachrichtenagentur Interfax berichtete am Freitag unter Berufung auf die Gasfirma Naftogaz, diese habe umgerechnet 13 Millionen Euro bezahlt und damit die russischen Lieferungen für den Monat März gesichert. Noch am Donnerstag hatte das russische Energieministerium mitgeteilt, es habe bislang keine Zahlungen erhalten.
Der russische Präsident Wladimir Putin hatte bereits am Mittwoch gewarnt, das bisher überwiesene Geld aus der Ukraine reiche nur noch für drei bis vier Tage. Eine konkrete Frist für einen Lieferstopp setzte der Präsident aber nicht. Zugleich warnte Putin, dass eine Lieferunterbrechung auch den Transit von Gas durch die Ukraine in andere europäische Länder stören könnte.
Die Ukraine und Russland hatten schon im vergangenen Jahr monatelang über Gaslieferungen und die Begleichung alter Schulden gestritten. Schließlich schlossen sie im Oktober eine Vereinbarung, nach der die Ukraine vorab Zahlungen für künftige Lieferungen überweist.
In der vergangenen Woche warf Russland Kiew vor, Gaslieferungen an die Rebellengebiete im Osten des Landes unterbrochen zu haben. Russland begann daraufhin direkte Lieferungen ins Rebellengebiet, machte aber geltend, dass dies auf das ukrainische Gesamtkontingent angerechnet werden solle. Die Ukraine erkennt dies nicht an und argumentiert, sie habe keine Kontrolle über die Verteilung des Gases im Rebellengebiet.