Gasstreit mit Moskau Gazprom schickt Ukraine Milliarden-Rechnung

Rechnung ohne Gegenleistung: Obwohl der Staatskonzern Gazprom schon seit einigen Monaten kein Gas mehr in die Ukraine liefert, fordert er 2,5 Milliarden Dollar von Kiew. Hintergrund ist eine besondere Vertragsklausel.

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Seit Jahren streiten Kiew und Moskau um Gaslieferungen in die Ukraine. Zuletzt hatte die ukrainische Führung erklärt, kein Gas mehr aus Russland beziehen zu wollen. Quelle: Reuters

Moskau/Kiew Im Gasstreit zwischen der Ukraine und Russland hat der russische Staatskonzern Gazprom der Regierung in Kiew eine neue Milliarden-Rechnung geschickt. Die Ukraine schulde Gazprom für das dritte Quartal gut 2,5 Milliarden Dollar, teilte der Konzern am Dienstag mit. Die Rechnung müsse binnen zehn Tagen bezahlt werden. Es gehe um mehr als zehn Milliarden Kubikmeter Gas. Hintergrund sei eine spezielle Vertragsklausel, wonach die Ukraine auch dann Gebühren an Gazprom zahlen müsse, wenn sie kein Gas abnehme. Die gesamten Schulden der Regierung in Kiew summierten sich damit auf 29,2 Milliarden Dollar.

Die Ukraine hatte im Sommer verkündet, ihr Gas künftig verstärkt von europäischen Lieferanten zu kaufen. Der ukrainische Konzern Naftogaz erklärte, im dritten Quartal habe die Ukraine kein Gas aus Russland bezogen. Der Konzern will die Transitgebühren für russisches Gas erhöhen. Fachleute sehen die Rechnung von Gazprom als Reaktion auf diesen Schritt. In den vergangenen Jahren hatte es wiederholt Streit zwischen beiden Ländern über Gaslieferungen gegeben.

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