Gazprom und Ukraine Europa soll nicht unter Gasstreit leiden

Gazprom und die Ukraine streiten sich über Zahlungen für russisches Gas. Die EU befürchtet, dass auch europäische Verbraucher unter dem Konflikt leiden könnten. Einen Lieferstopp soll es laut Kreml aber nicht geben.

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Der ukrainische Konzern Naftogaz wirft Gazprom vor, bereits bezahltes Gas nicht zu liefern. Quelle: Reuters

Moskau/Brüssel Der neue Gasstreit zwischen Russland und der Ukraine wird dem russischen Energieminister Alexander Nowak zufolge die Lieferungen nach Europa wohl nicht gefährden. „Wir zählen darauf, dass die neue Vorauszahlung für russisches Gas pünktlich erfolgt“, erklärte Nowak am Mittwoch. „Für die europäischen Verbraucher dürfte es keine Unterbrechung der Gasversorgung geben.“

Er stehe im ständigen Kontakt mit der EU-Kommission und den ukrainischen Energiebehörden. Der Chef des russischen Gazprom-Konzerns, Alexej Miller, drohte allerdings mit einem Exportstopp an die Ukraine, sollten ausstehende Zahlungen nicht erfolgen. Es seien nur noch Lieferungen für etwa drei Tage abgedeckt, zitierte die Nachrichtenagentur Interfax aus einem Brief Millers an den ukrainischen Energiekonzern Naftogaz.

Gazprom und die Regierung in Kiew streiten sich zum wiederholten Mal über Zahlungen für russisches Gas. Nach einem ähnlichen Konflikt hatte Russland die Lieferungen im Juni gekappt und sie erst im Dezember wieder aufgenommen, nachdem die EU vermittelt hatte. Dieses Abkommen läuft bis Ende März. Der neue Streit entzündet sich unter anderem an der Frage, wer für die Lieferungen in die ostukrainischen Gebiete aufkommt, die von prorussischen Rebellen kontrolliert werden. Am Dienstag hatte Gazprom ausdrücklich vor einer Unterbrechung der Lieferungen nach Europa gewarnt. Der ukrainische Konzern Naftogaz wirft Gazprom vor, bereits bezahltes Gas nicht zu liefern.

EU-Energiekommissar Maros Sefcovic kündigte einen möglichst baldigen Gasgipfel mit Russland und der Ukraine an. Ziel sei es, die Vereinbarung aus dem Winter zu erhalten. Dabei könnte die Frage der Rebellengebiete ausgeklammert und separat behandelt werden. Russlands Energie-Minister Nowak sagte der Nachrichtenagentur Reuters, im Gespräch sei ein Termin am Montag. Seine Regierung prüfe den Vorschlag. Europa erhält rund ein Drittel seines Gasbedarfs aus Russland. Etwa die Hälfte davon wird durch die Ukraine geleitet.,

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