Gedenken USA erinnern an 9/11

Erstmals nimmt US-Präsident Donald Trump an Gedenken für die Opfer der Terroranschläge vom 11. September 2001 teil. In der Vergangenheit hat er die Anschläge zu einer Reihe von fragwürdigen Behauptungen genutzt.

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Donald Trump and First Lady Melania Trump nehmen an einer Gedenkzeremonie zu den Anschlägen vom 11 September 2001 teil. Quelle: Reuters

New York/Arlington Die USA haben am Montag der Terroranschläge des 11. Septembers 2001 gedacht. Rund 1000 Angehörige, Überlebende, Rettungskräfte und Amtsträger versammelten sich am Morgen (Ortszeit) am Ground Zero in New York City, um zu Beginn einer Zeremonie eine Schweigeminute abzuhalten. Im Anschluss läuteten Glocken, ehe Angehörige damit begannen, die Namen der fast 3000 Opfer zu verlesen. US-Präsident Donald Trump nahm im Pentagon erstmals in seiner Zeit als amerikanischer Staatschef an einem 9/11-Gedenken teil.

Vor 16 Jahren hatten Extremisten des Terrornetzwerks Al-Kaida Passagierflugzeuge in die beiden Zwillingstürme des New Yorker World Trade Centers sowie das Pentagon gesteuert. Ein weiteres entführtes Flugzeug stürzte in Pennsylvania ab. Es handelte sich um die schlimmsten Terrorangriffe in der Geschichte der USA.

Mit der Hand auf dem Herzen legten Trump und First Lady Melania vor dem Pentagon eine Schweigeminute ein. In einer anschließenden Rede sagte der Präsident, die „lebende, atmende Seele Amerikas“ habe schmerzerfüllt für jedes der fast 3000 Todesopfer geweint.

Trump nutzte den Jahrestag gleichzeitig, um eine Warnung an Terroristen auszusprechen. „Amerika kann nicht eingeschüchtert werden“, sagte er. Diejenigen, die dies auf die Probe stellen wollten, würden sich in eine lange Liste bezwungener Feinde einreihen, die es gewagt hätten, die USA herauszufordern.

Weil bei den Anschlägen Zivilisten ins Visier genommen worden seien, sei 9/11 schlimmer gewesen als der japanische Angriff auf Pearl Harbor im Jahr 1941, sagte Trump. So etwas werde sich niemals wiederholen. Wenn die Vereinigten Staaten eine Einheit bildeten, könnten sie von keiner Kraft der Erde auseinandergebrochen werden, so Trump.

Zuvor hatten die Trumps bereits um 8.46 Uhr einer Schweigeminute vor dem Weißen Haus beigewohnt - zu diesem Zeitpunkt hatten die Täter das erste Flugzeug in den Nordturm des World Trade Centers gelenkt. Trump, der aus New York City stammt, war damals in der Stadt gewesen.

Trump hat den Schreckenstag oft genutzt, um die Reaktion der US-Metropole zu loben, aber auch, um unbegründete Behauptungen darüber aufzustellen, was er angeblich getan und gesehen habe an dem Tag. Dazu zählte die dubiose Behauptung, „Tausende“ Muslime hätten am gegenüberliegenden Ufer des Hudson Rivers in New Jersey gejubelt, als die Zwillingstürme eingestürzt seien. Er behauptete auch, „Hunderte Freunde“ bei den Anschlägen verloren und sich an den Aufräumarbeiten beteiligt zu haben.

Vizepräsident Mike Pence und Innenminister Ryan Zinke vertraten die US-Regierung bei einer Zeremonie am Denkmal für die Opfer von Flug 93 in der Nähe von Shanksville in Pennsylvania. Dort stürzte eine der entführten Maschinen ab, nachdem Passagiere und Besatzungsmitglieder versucht hatten, die Entführer zu überwältigen. Das Flugzeug war auf dem Weg nach Washington. Die Arbeiten an dem Denkmal für die 33 Passagiere und sieben Besatzungsmitglieder dauern noch an.

Pence sagte, er sei als Mitglied des US-Kongresses an dem Tag in Washington gewesen. Dort habe er erfahren, dass ein entführtes Flugzeug auf dem Weg zum Kapitol und nur zwölf Minuten entfernt sei. Dies seien die längsten zwölf Minuten seines Lebens gewesen, sagte er.

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