Gefechte im Nordosten Syriens Kurden und Regime einigen sich auf Waffenruhe

Eigentlich hatten sich Regime und Kurden im Nordosten Syriens miteinander arrangiert. Doch ungewöhnlich heftige Kämpfe schürten die Angst, dass ein neues Kampfgebiet entsteht. Das soll nun vorbei sein.

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Mehr als eine Woche lang hatte es zwischen Regimetruppen und Einheiten der syrischen Kurden in der Region ungewöhnlich heftige Kämpfe gegeben. Quelle: Reuters

Damaskus Nach tagelangen Gefechten im Nordosten Syriens haben sich Kurden und Regime auf eine Waffenruhe geeinigt. Der kurdennahen Nachrichtenagentur Firat zufolge müssen regierungstreue Einheiten die Stadt Hasaka verlassen. Die Kurden dürften dabei Stellungen, die sie bei den mehr als einwöchigen Kämpfen erobert hatten, behalten. Die Vereinbarung sei nach Intervention von Stammesführern und „einigen Ländern“ zustande gekommen.

In Damaskus berichteten Quellen von Regierungsseite, dass die Kurden bei den Verhandlungen in den vergangenen Tagen auf die Anerkennung ihrer Autonomie seitens der Regierung gepocht hätten. Dies sei aber zurückgewiesen worden. Die Verhandlungen waren unter Vermittlung des Regierungsverbündeten Russland zustande gekommen.

Mehr als eine Woche lang hatte es zwischen Regimetruppen und Einheiten der syrischen Kurden in der Region ungewöhnlich heftige Kämpfe gegeben. Die syrische Luftwaffe flog auch Angriffe auf die Stadt. Dabei hatten sich die Kurden trotz vereinzelter Gefechte in der Vergangenheit mit den Kämpfern von Präsident Baschar al-Assad arrangiert. Die USA unterstützten die Kurden und ließen Kampfjets über die Region fliegen, um weitere Bombardierungen zu verhindern.

In der umkämpften Großstadt Aleppo im Nordwesten des Landes lässt die Umsetzung einer von Russland in Aussicht gestellten 48-stündigen Waffenruhe weiterhin auf sich warten. Moskau sagte am Dienstag, man wolle die Feuerpause starten, sobald die Hilfslieferungen der Vereinten Nationen bereit seien.

Dies sei mit der syrischen Führung abgestimmt, sagte der stellvertretende Verteidigungsminister Anatoli Antonow in Moskau. Zunächst warteten Russland und Syrien auf Nachricht vom UN-Sondergesandten Staffan de Mistura, dass die Hilfsgüter vorbereitet seien, sagte Antonow Agenturen zufolge. Russland hatte sich vergangene Woche zu regelmäßigen Feuerpausen bereit erklärt. Der Westen fordert eine rasche Umsetzung, um die Menschen im geteilten Aleppo mit dem Nötigsten zu versorgen.

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