Geiselnahme in Somalia 17 Tote nach Hotelbesetzung

Nach mehr als zwölf Stunden stürmen somalische Sicherheitskräfte ein von Terroristen besetztes Hotel in Mogadischu. Die Terrormiliz Al-Shabaab bekennt sich zu dem Anschlag, der mit einem Selbstmordattentat begann.

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Das Autowrack einer Autobombe: Die Explosion hatte die Besetzung eines Hotels in der somalischen Hauptstadt Mogadischu eingeleitet. Quelle: ap

Mogadischu Somalische Soldaten haben am Samstag die Besetzung eines Hotels in Mogadischu durch Kämpfer der radikalislamischen Terrormiliz Al-Shabaab beendet. Sicherheitsbeamte hätten das gesamte Gebäude unter Kontrolle, sagte Polizeichef Mohamed Hussein. Bei der mehr als zwölfstündigen Besetzung seien mindestens 17 Menschen getötet worden.

Al-Shabaab-Kämpfer hatten das oft von Regierungsbeamten und ausländischen Würdenträgern frequentierte Maka-Mukarramah-Hotel am Freitag gestürmt. Dabei seien mindestens neun Menschen ums Leben gekommen, sagte Hussein. Ein Tweed der örtlichen Mission der Afrikanischen Union verwies auf Berichte, wonach die Angreifer Geiseln genommen hätten.

Einer der Angreifer zündete seinen Sprengsatz am Tor des Hotels und verschaffte damit seinen Komplizen Zugang zu dem Gebäude. Die Bewaffneten verschanzten sich und feuerten immer wieder nach draußen. Soldaten zielten mit ihren Gewehren auf die Fenster, um die Extremisten zu töten. Mindesten einer der Soldaten wurde blutüberströmt weggetragen.

Am späten Abend schossen die Angreifer vom Hotel aus auf die rund um das Gebäude stationierten Soldaten eines Sondereinsatzkommandos. Den Regierungstruppen sei es zumindest gelungen, das Erdgeschoss des Hotels unter ihre Kontrolle zu bringen, sagte Hussein in der Nacht. Im vierten und fünften Stock würden die Bewaffneten vermutet.

Wie viele Menschen sich in der Gewalt der Extremisten befanden, war unklar. Einige sprangen aus Fenstern des Hotels, um sich in Sicherheit zu bringen. Einer von ihnen sagte der Nachrichtenagentur AP, die Angreifer würden jeden töten, den sie fänden.

Die Al-Shabaab hatte Mogadischu 2007 erobert. Vier Jahre Später wurde die Miliz mit Verbindungen zum Terrornetzwerk Al-Kaida von Truppen der Afrikanischen Union vertrieben. Sie verübt seitdem immer wieder Anschläge gegen Regierungs- und Militäreinrichtungen.

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