Generalstreik Argentinien steht still

Einen Protest gegen schleichende Steuerprogression kanzelt die argentinische Regierung als Aufstand der Besserverdienenden ab. Trotzdem gelingt es den Gewerkschaften, zu einem Generalstreik zu mobilisieren.

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Leere Autobahn in Buenos Aires: Ein Generalstreik legte am Dienstag in Argentinien nicht nur Bahnhöfe und Flughäfen lahm. Quelle: Reuters

Buenos Aires Ein Generalstreik gegen die schleichende Steuerprogression hat Argentinien am Dienstag weitgehend lahmgelegt. Busse und Züge standen still, Flugzeuge blieben am Boden. Auch die Banken und viele Geschäfte blieben geschlossen.

Demonstranten blockierten zudem Hauptverkehrsstraßen rund um die Millionenmetropole Buenos Aires, berichtete der staatliche Nachrichtensender TN. In der Industrie kam es auch zu Arbeitsausfällen, weil viele Angestellte wegen fehlender Transportmöglichkeiten zu Hause blieben.

Drei in Opposition zur Regierung stehende Gewerkschaftsverbände hatten zu dem 24-stündigen Ausstand aufgerufen. Sie wollten eine Erhöhung des Freibetrags bei Löhnen und Gehältern durchsetzen, auf den keine Lohnsteuer zu zahlen ist.

Derzeit werden Gehälter oberhalb von 15.000 Pesos monatlich (knapp 1600 Euro) besteuert. Da diese Grenze seit Jahren trotz Jahresinflationszahlen von 20 bis 30 Prozent konstant ist, müssten immer mehr Menschen Lohnsteuer zahlen, argumentieren die Gegner.

Kabinettschef Aníbal Fernández sagte jedoch, von der Lohnsteuer seien nur knapp zehn Prozent der Besserverdienenden betroffen. Die Gewerkschaften kündigten weitere Kampfmaßnahmen an.

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