Georgien-Konflikt Russlands Angst vor dem amerikanischen Zangengriff

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Schachzug 3: Die alte Widersacherin Nato rückt an Russlands Nordgrenze heran

Die kontinuierliche Nato-Osterweiterung bewertet Russland als Bruch einer informellen Absprache zwischen der Sowjetunion und den USA nach dem Fall der Berliner Mauer. Demnach sollte die Sowjetunion ihre Truppen aus Ostdeutschland abziehen sowie der deutschen Wiedervereinigung zustimmen. Die Nato würde dafür nicht weiter nach Osten vorrücken. Es kam anders: Nach Polen, Ungarn und Tschechien traten 2004 die einst ebenfalls zum sowjetischen Machbereich gehörenden Länder Litauen, Lettland, Estland, Slowakei, Slowenien, Rumänien und Bulgarien der Nato bei. Unverzüglich begannen Nato-Flugzeuge mit Patrouillen über den baltischen Staaten.

Besonders den Seitenwechsel dieser einstigen Sowjetrepubliken, in denen teils große russische Minderheiten leben, empfanden viele russische Politiker als Demütigung. Mit dem Beitritt der Balten rückte die Nato unmittelbar an die Nordflanke Russlands heran. Aus russischer Sicht geht die Einkreisung weiter: Die Nato hat Georgien, der Ukraine, Kroatien und Albanien die Mitgliedschaft in Aussicht gestellt.

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