Gescheitertes Misstrauensvotum Südafrikas Opposition will Neuwahlen vorziehen

Nach dem gescheiterten Misstrauensvotum gegen Präsident Jacob Zuma strebt die Opposition jetzt vorgezogene Neuwahlen an. Zuma wird Korruption vorgeworfen. Es war bereits das siebte Misstrauensvotum gegen ihn.

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Südafrikas Präsident feiert das gescheiterte Misstrauensvotum mit seinen Anhängern. Quelle: Reuters

Johannesburg Nach dem gescheiterten Misstrauensvotum gegen Präsident Jacob Zuma strebt die Opposition jetzt vorgezogene Neuwahlen an. Die Wähler sollten über die Regierungspartei ANC entscheiden, die Zuma verteidigt hatte, sagte der Vorsitzende der Demokratischen Allianz, Mmusi Maimane, am Mittwoch.

Deshalb werde man die vorzeitige Auflösung des Parlaments beantragen. Die ANC-Mehrheit habe für Korruption und Plünderung gestimmt und nicht für das Wohl des Landes. Die nächste reguläre Wahl ist 2019. Zuma hatte am Mittwoch im Parlament ein weiteres Misstrauensvotum überstanden. Allerdings war die Abstimmung erstmals geheim und ging knapper aus als frühere Versuche.

Von den 384 anwesenden Abgeordneten stimmten 177 für den Sturz Zumas und 198 dagegen. Es gab neun Enthaltungen. Für eine Abwahl wären mindestens 201 Stimmen nötig gewesen. Der ANC hat 249 Sitze, das bedeutet, dass auch Dutzende Abgeordnete der Regierungspartei gegen Zuma gestimmt haben.

Zuma sieht sich mit eine Reihe von Korruptionsvorwürfen konfrontiert und wird für die schlechte Wirtschaftslage verantwortlich gemacht. Auch Mitglieder des seit 1994 regierenden ANC fordern offen seinen Rücktritt. Voraussichtlich Ende des Jahres wird die Partei über die Nachfolge Zumas an der ANC-Spitze entscheiden.

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