Griechenland Beamte und Fluglotsen wollen wegen Sparplänen streiken

Zurzeit verhandelt Athen mit seinen Gläubigern über weitere Sparmaßnahmen, damit das Land nicht Gefahr läuft, pleite zu gehen. Die Staatsbediensteten fürchten Einbußen und streiken. Auch die Fluglotsen werden aktiv.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Eigentlich hätte es schon im Herbst 2015 eine Einigung zwischen Athen und den Gläubigern über die nötigen neuen Sparmaßnahmen geben sollen. Quelle: dpa

Athen Staatsbedienstete und Fluglotsen in Griechenland haben massive Streiks angekündigt, um gegen geplante Rentenkürzungen und andere Einbußen zu protestieren. Zurzeit verhandelt Athen mit seien Gläubigern über weitere Sparmaßnahmen in Höhe von 5,4 Milliarden Euro. In wenigen Wochen müssen die Gespräche der Regierung von Ministerpräsident Alexis Tsipras mit den internationalen Geldgebern abgeschlossen sein, damit neue Hilfsmilliarden nach Athen fließen können. Es geht um ein Programm in Höhe von bis zu 86 Milliarden Euro. Ohne Unterstützung droht dem Land erneut die Pleite.

An den aktuellen Verhandlungen nehmen auch Vertreter des Internationalen Währungsfonds (IWF) teil. Eigentlich hätte es schon im Herbst 2015 eine Einigung zwischen Athen und den Gläubigern über die nötigen neuen Sparmaßnahmen geben sollen. Das sieht das dritte Hilfspaket vor, das Tsipras im Sommer mit der EU, der Europäischen Zentralbank (EZB) und dem Europäischen Stabilitätsmechanismus (EMS) unterzeichnete.

Die Fluglotsen kündigten Streiks und die Schließung des Luftraums für alle kommerziellen Flüge an. Der Ausstand soll in der Nacht zum Donnerstag um Mitternacht Ortszeit (23.00 MESZ Mittwoch) beginnen und 24 Stunden dauern. Sie sperren sich gegen geplante weitere Kürzungen ihrer Renten und neue Sparmaßnahmen.

Auch die Staatsbedienstete wollen die Arbeit aus Protest gegen vorgesehene Rentenkürzungen niederlegen. Am Donnerstag sollen demnach die Ministerien, Steuerämter und andere Behörden bestreikt werden. Die Lehrer sollen die Arbeit ebenfalls niederlegen. In Radio und Fernsehen werde es keine Nachrichten geben, teilte die Gewerkschaft der Journalisten mit.

Die griechische Finanzpresse berichtete am Mittwoch, durch neue Steuern auf Tabak und Treibstoffe sowie eine Sondersteuer auf Wechsel-Transaktionen (0,15 Prozent) sollten 1,8 Milliarden Euro in die Staatskassen fließen. Weitere 1,8 Milliarden sollen durch Rentenkürzungen erzielt werden. Besitzer eines Mobiltelefons und Abonnenten von Pay-TV-Sendern sollen ebenfalls zur Kasse gebeten werden.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%