Griechenland-Krise EZB erfreut über Tsipras' Personalrochade

EZB-Ratsmitglied Christian Noyer sieht nach dem Ausscheiden von Yanis Varoufakis als Verhandlungs-Koordinator neue Hoffnung für die Gespräche mit den internationalen Gläubigern. Varoufakis habe für Spannungen gesorgt.

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Athen hat Finanzminister Varoufakis aus der vordersten Reine der Verhandlungen abgezogen. Dieser Schritt könne für die Verhandlungen hilfreich sein, sagt EZB-Mann Christian Noyer. Quelle: ap

Paris Die Personalrochade im Verhandlungsteam Griechenlands könnte nach Ansicht von EZB-Ratsmitglied Christian Noyer die Gespräche mit den internationalen Geldgebern voranbringen. Der von der Regierung in Athen aus der vordersten Reihe der Verhandlungen abgezogene Finanzminister Yanis Varoufakis habe für viel Spannungen gesorgt, so dass dieser Schritt für die Gespräche hilfreich sein könne, sagte Noyer am Dienstag dem französischen Rundfunksender Europe 1.

„Aber es ändert überhaupt nichts am Inhalt“, betonte Frankreichs Notenbankchef, der auch im Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) sitzt. Die griechische Regierung müsse endlich ernsthafte Reformen beschließen, um die Wirtschaft wieder nach vorne zu bringen.

Als Koordinator der griechischen Seite soll künftig Vize-Außenminister Euclid Tsakalotos auftreten. Griechenland erwartet im Schuldenstreit eine Lösung bis zum 9. Mai. Trotz Differenzen mit den Gläubigern bei der Arbeitsreform und Mehrwertsteuererhöhung befinde man sich in finalen Verhandlungen, sagte Regierungschef Alexis Tsipras in einem Fernseh-Interview.

Laut Direktoriumsmitglied Benoit Coeure beschäftige die EZB auch nicht mit einem möglichen Ausstieg Griechenlands aus dem Euro-Raum. „Der Austritt Griechenlands ist keine Szenario, an dem wir arbeiten“, sagte Coeure dem Magazin „Alternatives Economiques“. In dem am Dienstag auf der EZB-Internetseite veröffentlichten Interview ergänzte der Notenbanker, im Augenblick seien vielmehr alle Anstrengungen darauf gerichtet, die Beziehungen zu dem Land im Lichte der neuen Vorgaben seiner Regierung zu überarbeiten. Das geschehe innerhalb des Rahmens der Euro-Zone. Damit seien Rechte und auch Pflichten im Hinblick auf gemeinsame Regeln verbunden.

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