Griechenland Offizieller Antrag für Finanzhilfen bei IWF eingegangen

Der IWF bestätigt das offizielle Hilfsersuchen von Griechenland. Nun stehen als nächster Schritt Verhandlungen an. Indes meldet sich ZEW-Chef Fuest zu Wort. Er warnt davor, den Grexit bei Gesprächen auszuschließen.

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Der Internationale Währungsfonds bestätigt den offiziellen Eingang eines Hilfsersuchen von Griechenland. Quelle: ap

Washington Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat den Eingang von griechischem Hilfsersuchen bestätigt. Ein IWF-Sprecher bestätigte in der Nacht auf Samstag, dass ein entsprechendes Schreiben die Institution erreichte. Der Fonds werde nun mit den griechischen Behörden und seinen europäischen Partnern über den Zeitpunkt und die Modalitäten von Gesprächen beraten.

Das griechische Finanzministerium hatte zuvor einen Brief von Ressortchef Euklid Tsakalotos an den IWF veröffentlicht. Darin beantragt die Regierung in Athen einen neuen dreijährigen Kredit, dessen Umfang jedoch nicht genannt wurde. Wann Gespräche über neue Finanzhilfen für das von der Pleite bedrohte Griechenland genau beginnen werden, war am Freitag unklar.

Der Chef des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Clemens Fuest, hat indes davor gewarnt, bei den Verhandlungen mit Griechenland einen Austritt des Landes aus dem Euro-Raum auszuschließen. „Ohne Grexit-Option ist (die) Euro-Zone erpressbar“, sagte Fuest der Zeitung „Bild“ (Samstagausgabe) einem Vorabbericht zufolge.

Die Regierung von Ministerpräsident Alexis Tsipras könnte dann erneut Reformen verweigern, ohne Konsequenzen befürchten zu müssen. Der Austritt könne auch ein hilfreiches Instrument sein, wenn sich Griechenland nicht innerhalb der Euro-Zone erhole, sagte Fuest weiter: „Die neue Währung könnte abwerten, das Land mehr Touristen, Investoren anlocken.“ EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hatte dagegen erklärt, ein Grexit sei vom Tisch.

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