IfW Wirtschaftsforscher fordern besseres Krisenmanagement von EU

Europa braucht ein einheitliches Regelwerk zur Krisenbewältigung. Nach Meinung des Kieler Instituts für Weltwirtschaft darf es keine individuellen Regelungen mehr geben – die verursachten nur noch mehr Unsicherheit.

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Die Krisenbewältigung in Zypern stößt beim IfW nicht auf Begeisterung. Europa brauche ein einheitliches Management, fordert das Institut. Quelle: dpa

Berlin Europa muss nach Einschätzung des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) sein Krisenmanagement dringend verbessern. Die Turbulenzen um das Euro-Mitgliedsland Zypern zeigten, dass ein einheitliches Regelwerk zur Krisenbewältigung nötig sei, sagte Institutschef Dennis Snower am Freitag. „Es muss klar geregelt sein, welche Maßnahmen im Fall einer Insolvenz eines Landes greifen. Es darf keine Teilbereiche und individuellen Regelungen für einzelne Euro-Mitglieder mehr geben“, fordert der Chef des Kieler Instituts, das Teil des ökonomischen Beraterkreises der Bundesregierung ist.

Der Versuch, Aktionäre und Anleihengläubiger in Zypern weitgehend unbehelligt zu lassen und stattdessen die Bankkunden zu belasten, habe „riesige Unsicherheit erzeugt“, so Snower. Der Chefvolkswirt der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ), Stephen Cecchetti, sieht das Richtung Pleite taumelnde Mittelmeerland trotz geringer ökonomischer Relevanz als potenziellen Gefahrenherd für die Finanzwelt: „Ich will zu Zypern nur so viel sagen, dass man sich in vielen Teilen der Welt Sorgen über die Risiken bei der Ausgabe von Staatsanleihen macht“, sagte der BIZ-Chefökonom auf einer Veranstaltung des IfW in Berlin. Die BIZ wird auch als Zentralbank der Zentralbanken bezeichnet. Sie fungiert als Plattform des Austausches für Notenbanker in aller Welt und verwaltet unter anderem einen Teil der Goldreserven vieler Zentralbanken.

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