Imam Es Satty Spanische Justiz verhinderte Abschiebung

Dem Kopf der mutmaßlichen Terrorzelle um die Anschläge von Barcelona drohte vor Jahren die Abschiebung durch die spanischen Behörden. Doch ein Richter verhinderte das - und stufte Es Satty damals als ungefährlich ein.

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Nach dem Anschlag und das vereitelte Attentat von Cambrils forderte insgesamt 15 Tote. Quelle: AP

Barcelona/Madrid Die spanische Justiz hat vor zwei Jahren eine geplante Abschiebung des Imams Abdelbaki Es Satty verhindert, der die Terrorzelle von Barcelona inspiriert haben soll. Der Geistliche sei damals als ungefährlich und „arbeitsmäßig in Spanien verwurzelt“ eingestuft worden, zitierte die spanische Zeitung „El Periódico“ am Mittwochabend Gerichtsunterlagen.

Es Satty ist der mutmaßliche Kopf der Terrorzelle, die für den Anschlag in Barcelona und den vereitelten Anschlag von Cambrils mit insgesamt 15 Toten verantwortlich war. Der 45-Jährige starb Polizeiangaben zufolge vor acht Tagen bei der Explosion des Hauses, in dem die Gruppe die Attentate geplant haben soll.

Es Satty stammt ursprünglich aus Marokko. Er hatte zum Zeitpunkt seiner geplanten Abschiebung gerade eine vierjährige Haftstrafe wegen Drogenhandels verbüßt.

Dieses Delikt habe aber „keine Bedrohung für die öffentliche Ordnung oder die Sicherheit der Bürger“ dargestellt, entschied der zuständige Richter. Der Imam des katalanischen Ortes Ripoll sei um „eine Integration in die spanische Gesellschaft bemüht“ gewesen. Es gebe keine Hinweise auf terroristische Aktivitäten, entschied das Gericht und annullierte die Abschiebungsanordnung.

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