Indiens Premierminister „Krieg gegen Schwarzgeld“

Indiens Premierminister Narendra Modi hatte im Zuge einer Reform plötzlich alle 100 Rupien für ungültig erklärt. In einer Ansprache erklärte er, dass dies nur eine der vielen Maßnahmen im „Krieg gegen Schwarzgeld“ sei.

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Indiens Premierminister Modi hatte überraschend alle Geldscheine im Wert von mehr als 100 Rupien (1,38 Euro) für ungültig erklärt. Quelle: AFP

Neu Delhi Der indische Premierminister Narendra Modi hat angekündigt, dass die radikale Bargeldreform seiner Regierung nur die erste von vielen Maßnahmen in einem „Krieg gegen Schwarzgeld“ sei. In einer Ansprache an Politiker seiner eigenen Partei BJP am Dienstag verteidigte er die viel kritisierte Reform: „Es wird Wohlstand für die Armen geben.“ Er widersprach damit Vorwürfen der Opposition, mit seiner Reform vor allem den armen und ländlich wohnenden Indern zu schaden.

In der Nacht auf den 9. November hatte Modi überraschend alle Geldscheine im Wert von mehr als 100 Rupien (1,38 Euro) für ungültig erklärt. Neues Bargeld erhält nur, wer seine alten Scheine zuvor auf ein indisches Bankkonto einzahlt. Die Mehrheit der Landbevölkerung in Indien hat aber kein Bankkonto oder eine Bankfiliale in der Nähe. In den Städten waren die Bankfilialen auch zwei Wochen nach der Blitz-Reform hoffnungslos überlastet und die meisten Geldautomaten blieben leer. Das japanische Analysehaus Nomura prognostiziert einen Dämpfer für die indische Konjunktur. Schätzungen zufolge werden in Indien bisher bis zu 98 Prozent aller Bezahlvorgänge mit Bargeld abgewickelt.

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