Internationaler Korruptionsgipfel Cameron will Anti-Korruptions-Zentrum eröffnen

Der britische Premierminister Cameron macht sich für ein internationales Anti-Korruptions-Zentrum stark. So will er für mehr Transparenz sorgen – obwohl sein Ruf unter der Enthüllung in den Panama Papers gelitten hat.

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Der britische Minister David Cameron (limks) und US-Außenminister John Kerry. Quelle: REUTERS

Großbritannien will im weltweiten Kampf gegen Korruption die Führung übernehmen und ein internationales Anti-Korruptions-Zentrum eröffnen. Dort sollen Informationen über Firmeneigentümer ausgetauscht und ausländische Immobilienkäufer dazu gebracht werden, die Herkunft ihrer finanziellen Mittel offenzulegen, sagte der britische Premierminister David Cameron bei der Eröffnung eines Anti-Korruptions-Gipfels in London. „Der absolute Schlüssel ist Transparenz“, betonte Cameron.

Zu dem eintägigen Gipfel im noblen Lancaster House waren Politiker aus aller Welt nach London gereist, unter ihnen die Präsidenten Afghanistans, Nigerias und Kolumbiens. Auch Vertreter der Zivilgesellschaft, des Internationalen Währungsfonds und einiger Banken waren vor Ort, um eine gemeinsame Erklärung gegen Korruption zu formulieren.

Deutschland wird auf dem eintägigen Gipfel von Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) vertreten, die USA haben Außenminister John Kerry entsandt. Korruption „zerstört Staaten“, sagte der US-Politiker bei dem Treffen in London. Kerry zufolge darf es keine sicheren Häfen geben. „Wir müssen die globale Gemeinschaft dazu bringen, zusammenzuarbeiten.“

Cameron hat den Kampf gegen Korruption zu einem der Kernpunkte seiner Amtszeit gemacht. Allerdings hatte zuletzt sein eigener Ruf unter der Enthüllung in den sogenannten Panama Papers gelitten, wonach er finanziell von einer Briefkastenfirma seines Vaters profitierte. Kritiker monieren zudem, dass vor allem britische Überseegebiete als Steueroasen missbraucht werden.

Vor dem Gipfel hatte ein vom Sender ITV veröffentlichtes Video für Aufsehen gesorgt, in dem Cameron in einem Gespräch mit Königin Elizabeth II. Nigeria und Afghanistan als „fantastisch korrupte“ Länder bezeichnete.

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