Italien und Griechenland entlasten Brüssel will 40.000 Flüchtlinge umsiedeln

Die Situation in Italien und Griechenland wird wegen der Flüchtlingsströme immer prekärer. Deshalb sollen laut Zeitungbericht 40.000 Menschen auf andere EU-Mitgliedstaaten verteilt werden. Wiederstand regt sich bereits.

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Ein gerettetes Flüchtlingskind: Jeden Tag erreichen Tausende Hilfesuchende aus Afrika die Grenzen Italiens und Griechenlands. Etliche sterben bei dem Versuch, das Mittelmeer zu überqueren. Quelle: AFP

Berlin Trotz heftigen Widerstands will die EU-Kommission Zehntausende Flüchtlinge in Europa umsiedeln. Um Italien und Griechenland zu entlasten, sollen von dort insgesamt 40.000 Menschen auf andere Mitgliedstaaten der Europäischen Union verteilt werden, berichtete die „Süddeutschen Zeitung“ (Mittwoch). Den Vorschlag wolle Brüssel am Mittwoch vorstellen. In dem Entwurf, der der Zeitung vorliege, sei von einer „Notfallmaßnahme“ die Rede, die angesichts stark steigender Flüchtlingszahlen in Italien und Griechenland nötig sei.

Es handele sich vor allem um Menschen aus Syrien und Eritrea, die ihre Heimat verlassen haben und in Europa Zuflucht suchen. Der Umsiedlungsvorschlag ist Teil einer neuen Flüchtlingspolitik der EU-Kommission. Ihre „Einwanderungsagenda“ sieht dabei die Einführung eines Quotensystems vor. Mit Hilfe eines Schlüssels sollen Flüchtlinge und Asylbewerber den Mitgliedsländern zugewiesen werden. Kriterien dafür sind die Bevölkerungszahl, die Wirtschaftsleistung und die Arbeitslosenquote.

Nach dem Willen der Kommission sollen demnach 24.000 Flüchtlinge aus Italien und 16.000 aus Griechenland zunächst für 24 Monate gemäß dem Quotensystem verteilt werden. Deutschland müsste davon mit etwa 18 Prozent anteilig die meisten Flüchtlinge in der Europäischen Union aufnehmen. An zweiter Stelle stünde Frankreich mit 14 Prozent, gefolgt von Italien mit knapp zwölf Prozent.

Zudem sollen 20.000 Menschen, die vornehmlich in Flüchtlingslagern außerhalb der EU leben, den Mitgliedstaaten zugewiesen werden, berichtete die Zeitung. Gegen die Pläne aus Brüssel gibt es Widerstand in einer Reihe von EU-Staaten.

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