Japan Premier Abe wegen Vetternwirtschaft im Visier

Regierungs-Skandale schüren den innenpolitischen Druck in Japan. Nun soll Premierminister Abe auch Vetternwirtschaft betrieben haben – unter anderem an der Okayama University of Science. Ein Ausschuss prüft die Vorwürfe.

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Tokio Der japanische Premierminister Shinzo Abe soll seinen politischen Einfluss missbraucht haben, um einem Bekannten bei der Einrichtung einer Universitätsabteilung zu helfen. Das Büro des Premierministers habe „hinter den Kulissen“ für die Ernennung von Kotaro Kake zum Chef der Abteilung für Tiermedizin an der Okayama University of Science im südwestjapanischen Imabari gewirkt, sagte der ehemalige Vize-Bildungsminister Kihei Maekawa vor einem Parlamentsausschuss in Tokio am Montag. Medienberichten zufolge sollen Regierungsmitarbeiter vor der Ernennung Kakes zudem das Bildungsministerium unter Druck gesetzt haben.

Abe bestritt die Vorwürfe vor dem Ausschuss. Er sei weder von seinem Bekannten um Hilfe gebeten worden, noch habe er Regierungsmitglieder angewiesen, die Universität bei der Einrichtung der Abteilung zu begünstigen.

Nach einer Reihe von Skandalen steht die rechtskonservative Regierung Abes innenpolitisch unter wachsendem Druck. Bei den Kommunalwahlen in Tokio Anfang Juli hatte seine Liberaldemokratische Partei (LDP) eine historische Niederlage erlitten. Die Zustimmung für den Premier sank Umfragen zufolge in diesem Monat auf den tiefsten Stand seit seinem Amtsantritt im Dezember 2012.

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