Die Bankenrettung während der Lehman-Pleite noch zu Zeiten der großen Koalition hat er genauso mit konzipiert wie die Stützungsmaßnahmen für den Euro. Danach zollten ihm selbst Unionspolitiker Respekt, wenn auch nicht allzu öffentlich: „Der Asmussen ist wirklich gut – wenn wir doch auch bloß so einen hätten.“ Die Meinung verfestige sich sogar noch, weil Asmussen die Beinahe-Pleite der Mittelstandsbank IKB ebenso überstand wie das Desaster um die Hypo Real Estate. Bei der IKB saß Asmussen als einer der Vertreter des Bundes im Aufsichtsrat, bemerkte aber nichts von der Schieflage. Im HRE-Untersuchungsausschuss konnte er sich von Vorwürfen befreien, nicht schnell genug auf Alarmberichte reagiert zu haben. Selbst Kanzlerin Angela Merkel hatte während der Finanzkrise Vertrauen zu Ausmussen gefasst. Als rechte Hand von SPD-Finanzminister Peer Steinbrück organisierte er zusammen mit dem Abteilungsleiter im Kanzleramt, dem heutigen Bundesbankpräsidenten Jens Weidmann, die nächtlichen Rettungspakete.
Ins politische Gerede kam Asmussens Privatleben kurz nach seiner Berufung zum Staatssekretär. Seine Lebenspartnerin Henriette Peucker, auch so eine Überfliegerin, leitete damals das Berliner Büro der Deutsche Börse-Gruppe. Kritiker vermuteten einen Interessenkonflikt im Dienst aufgrund finanzpolitischer Debatten auf dem heimatlichen Kopfkissen. Themen, die direkt die Deutsche Börse betrafen, übernahmen andere im Ministerium. Für Asmussens künftige Tätigkeit besteht weniger Verdachts-Gefahr. Peucker leitet inzwischen das Berliner Büro der Kommunikations- und Lobby-Agentur HeringSchuppener.
