Jordanischer König kritisiert US-Entscheidung „Jerusalem zentral für Frieden in der Region“

Auch Jordanien ist auf Unterstützung der Vereinigten Staaten angewiesen und erhält Milliardenhilfen. Doch beim Besuch des US-Vizepräsidenten übt der jordanische König unerwartete Kritik an der Jerusalem-Entscheidung.

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Pence' Reise in den Nahen Osten steht unter dem Eindruck der umstrittenen Entscheidung Trumps, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen. Quelle: dpa

Amman Der jordanische König Abdullah II. hat beim Besuch von US-Vizepräsident Mike Pence in Amman deutliche Kritik an der umstrittenen Jerusalem-Entscheidung der USA geübt. „In unseren Augen ist Jerusalem so zentral für Muslime und Christen wie auch für Juden. Es ist zentral für Frieden in der Region“, sagte Abdullah am Sonntag im Beisein von Pence nach Angaben mitreisender Journalisten. Er habe bei Besuchen in Washington seine Bedenken über die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump geäußert, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen.

Pence sprach von einer „historischen Entscheidung“ des US-Präsidenten und versicherte, dass Washington sich verpflichtet fühle, den „Friedensprozess neu zu starten“. Wenn Israelis und Palästinenser sich auf eine Zwei-Staaten-Lösung einigten, würden die USA diese unterstützen.

Pence' Reise in den Nahen Osten steht unter dem Eindruck der umstrittenen Entscheidung Trumps, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen. Die arabischen Staaten lehnen diesen Schritt ab. Jerusalem gilt als zentraler Streitpunkt zwischen Israel und den Palästinensern. Diese sehen Ost-Jerusalem als künftige Hauptstadt für einen unabhängigen Staat Palästina. Die Israelis beanspruchen hingegen die ganze Stadt für sich.

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