Juncker im Brexit-Interview mit der BBC „Ich werde traurig sein“

Jean-Claude Juncker muss die Europäische Kommission in einer schweren Lage führen – dem Austritt eines Mitgliedstaates. In einem Interview spricht er über seine Gefühle und versucht, den Briten Grenzen aufzuzeigen.

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Der EU-Kommissionspräsident ist der erste, der einen Mitgliedstaat ziehen lassen muss. Quelle: Reuters

Brüssel Wenn am Wochenende die Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten in Rom den 60. Jahrestag der Römischen Verträge feiern, wird die Britin Theresa May nicht dabei sein. „Natürlich werden wir sie vermissen“, sagt dazu EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker in einem Interview mit dem britischen Sender BBC. Auch am Tag des offiziellen Austrittsgesuchs werde er traurig sein. Die ganze Sache sei für ihn „ein Versagen und eine Tragödie“.

Die Rechnung seines Hauses, Großbritannien schulde der EU beim Verlassen 60 Milliarden Euro, verteidigte Juncker. Diese Summe sei wissenschaftlich errechnet worden. „Ihr könnt nicht so tun, als wäret ihr nie Mitglied der Union gewesen“, sagte er.

Außerdem kündigte er an, sich für die Bürgerrechte von Ausländern einzusetzen: „Ich bin fest entschlossen, die Rechte von Europäern in Großbritannien und die Rechte von Briten in der EU zu schützen“, so Juncker. „Das ist keine Frage von Verhandlungen sondern von Respekt vor der menschlichen Würde.“

„Ich bin Großbritannien gegenüber ganz und gar nicht feindlich gestimmt“, sagte Juncker weiter. „Wir werden wie Freunde fair miteinander verhandeln. Und wir werden nicht naiv sein.“

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