Tokio Die japanische Notenbank hält im Kampf gegen die Konjunkturflaute die Geldschleusen unverändert offen. Die Bank von Japan bestätigte am Mittwoch wie erwartet ihr Programm zum Ankauf von Anleihen und Wertpapieren von jährlich 80 Billionen Yen (rund 620 Milliarden Euro). Zugleich bekräftigte sie trotz zuletzt enttäuschender Daten ihre Erwartung, dass sich die Wirtschaft weiterhin in einem moderaten Tempo erholen werde. Allerdings sei auch weiter damit zu rechnen, dass die Inflation wegen des Rückgangs der Energiepreise für einige Zeit um null Prozent herum liegen werde.
Die Zentralbank pumpt so viel Geld in die Wirtschaft, um der Deflationsspirale zu entkommen. Die nach den USA und China drittgrößte Volkswirtschaft der Welt litt jahrelang unter einem Preisverfall auf breiter Front: Verbraucher hielten sich in Erwartung immer weiter sinkender Preise mit Käufen zurück, was Umsatz, Gewinn und Investitionen der Unternehmen drückte. Die Zentralbank strebt derzeit an, bis Ende März 2016 eine Teuerungsrate von zwei Prozent zu erreichen. Am 30. April will der geldpolitische Ausschuss der Notenbank seine langfristigen Prognosen überprüfen. Dann könnte auch eine Rücknahme des Inflationsziels möglich sein.