Zürich Die Schweizer Regierung stärkt der Notenbank den Rücken im Kampf gegen die Franken-Aufwertung. Wegen der starken Überbewertung der Währung dürfte das Wachstum in den nächsten Quartalen sehr schwach sein, der Wirtschaft des Landes droht nach Einschätzung des Bundesrats aber zumindest vorläufig keine schwere Krise.
„Die weitere Entwicklung hängt stark von der Entwicklung der Wechselkurse ab“, erklärte die Regierung nach einer turnusmäßigen Sitzung. „Der Bundesrat unterstützt die Bestrebungen der Nationalbank, zu einer Normalisierung der Verhältnisse beizutragen.“ Für die Politik stehe weiterhin die Verbesserung der Rahmenbedingungen im Vordergrund.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) stemmt sich seit der Abkehr vom Euro-Mindestkurs von 1,20 Franken im Januar mit Negativzinsen gegen die Stärke der Landeswährung, die der exportorientierten Industrie und der Tourismusbranche zu schaffen macht. SNB-Präsident Thomas Jordan und seine beiden Direktoriumsmitglieder haben wiederholt betont, dass sie auch am Devisenmarkt intervenieren werden, sollte eine neue Geldwelle auf die Schweiz zurollen. Für einen Euro werden aktuell 1,0445 Franken bezahlt.