Kampf gegen IS Terroristen sprengen Gräber, keine Hilfe von Putin

Zwei antike Tempel hat der Islamische Staat in Palmyra bereits zerstört. Nun hat die Terrormiliz weitere historische Gebäude gesprengt. Auf die Hilfe von Russland können die Regierungstruppen vorerst nicht bauen.

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Der weltberühmte Baaltempel aus römischer Zeit bildete den größten Komplex in dem Unesco-Weltkulturerbe. Quelle: ap

Damaskus/Wladiwostok Die Extremistenmiliz Islamischer Staat hat weitere antike Bauwerke zerstört. IS-Kämpfer hätten drei Grabtürme im syrischen Palmyra in die Luft gesprengt, teilte der Chef der Altertumsbehörde am Freitag mit. Darunter sei auch der vierstöckige Turm von Elahbel aus dem Jahr 103 nach Christus. Zeugen hätten die Zerstörung der Bauwerke bestätigt.

Der IS hatte Palmyra im Mai unter seine Kontrolle gebracht und danach zwei antike Tempel zerstört, die zum Weltkulturerbe der Unesco gehörten. Extremisten haben in Syrien bereits Dutzende historische Stätten ins Visier genommen, weil mit den Bauwerken nach ihrer Ansicht Gotteslästerung begangen wird. Die Miliz kämpft in Syrien gegen andere Aufständische und die Regierungstruppen von Staatschef Baschar al-Assad.

Derweil hat Kremlchef Wladimir Putin Spekulationen über eine Beteiligung russischer Soldaten am Kampf gegen den IS in Syrien als voreilig zurückgewiesen. „Darüber zu sprechen, ist verfrüht“, sagte der russische Präsident bei einem Wirtschaftsforum in Wladiwostok an der Pazifikküste am Freitag.

Russland prüfe verschiedene Möglichkeiten. Doch der Einsatz von Soldaten stehe noch nicht auf der Tagesordnung, betonte er.

Der Kreml hatte zuvor israelische Medienberichte dementiert, wonach Russland bereit sei, Militärflugzeuge zur Bekämpfung des IS nach Syrien zu schicken. Die radikale Sunnitenstreitmacht hat in großen Teilen Syriens und des Iraks ein Kalifat ausgerufen. US-geführte Luftangriffe auf IS-Stellungen in Nahost kritisierte Putin. „Die Effektivität dieser Luftangriffe ist gering“, meinte er der Agentur Interfax zufolge.

Putin warb bei seiner Rede in Russlands größter Hafenstadt am Pazifik für seinen Vorschlag einer internationalen Anti-Terror-Koalition, an der sich auch die syrische Armee beteiligen soll. Russland gilt als enger Partner des umstrittenen syrischen Präsidenten Baschar al-Assad. Der Kremlchef verwies darauf, dass Moskau Damaskus im Bürgerkrieg mit Waffen und der Ausbildung von Soldaten unterstütze.

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