Kampf gegen Schleuserbanden Deutschland unterstützt Niger mit Ausrüstung

Schleuserbanden haben den Niger zu einer Haupttransitroute für afrikanische Migranten auf dem Weg nach Europa gemacht. Deutschland liefert nun Ausrüstung für den Kampf gegen die Menschenhändler.

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Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) spricht in Niamey mit ihrem nigrischen Amtskollegen Kalla Moutari. Quelle: dpa

Niamey Deutschland unterstützt Niger mit Ausrüstung im Kampf gegen Schleuserbanden, die das Land zu einer Haupttransitroute für afrikanische Migranten auf dem Weg nach Europa gemacht haben. Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen übergab bei einem Besuch am Montag in Niamey 100 Pritschenwagen, 115 Motorräder und 55 Satellitentelefone an Polizei und Armee. "Deutschland versteht sich als enger Partner von Niger wie der gesamten Sahel-Region im Kampf gegen Terrorismus, organisierte Kriminalität und Menschenhändler", sagte die Ministerin.

Die Fahrzeuge und Telefone sollten dem bettelarmen Land vor allem im Kampf gegen die Menschenhändler helfen. "Ihr Land ist davon betroffen wie nur wenige andere", sagte von der Leyen. "Der bei weitem größte Teil der in Nordafrika ankommenden Migranten - bis zu 200.000 jährlich - wird von Kriminellen durch Ihr Land geschleust. Viele, sehr viele, verlieren auf diesem Weg ihr Leben."

Der nigrische Innenminister Mohamed Bazoum dankte von der Leyen. Sein Land werde die Fahrzeuge einsetzen, um in der Region Agadez gegen Terrorismus, grenzüberschreitende Kriminalität und Schleuser vorzugehen, sagte er. Die Sicherheitskräfte seines Landes würden damit deutlich schlagkräftiger.

Vor allem Agadez gilt als zentraler Knotenpunkt der Migrationsrouten. Bis zu 90 Prozent der Flüchtlinge und Migranten, die in Libyen ankommen, haben ihren Weg nach Einschätzung von Experten über Agadez gemacht. Der Niger geht gegen die Schleuser vor, trifft aber auf Probleme, weil diese sich angepasst haben und inzwischen vermehrt die Fahrtrouten wechseln. Fahrzeuge und Satellitentelefone sollen den nigrischen Soldaten und Polizisten die Arbeit erleichtern.

Auf den Schmuggelrouten im Sahel werden traditionell nicht nur Menschen geschleust, sondern auch Waffen und Drogen transportiert. Die Ausrüstungshilfe für Niger im Wert von rund fünf Millionen Euro wurde vom Verteidigungsministerium gemeinsam mit dem Auswärtigen Amt und dem Bundesinnenministerium finanziert.

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