Kampfjet Österreich gibt dem Eurofighter möglicherweise zweite Chance

Trotz des Rechtsstreits mit Airbus prüft Österreich, ob der Eurofighter weiterhin essentieller Teil der Luftraumüberwachung bleiben soll.

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Die Kampfflugzeuge werden auch von der österreichischen Luftwaffe eingesetzt. Quelle: obs

Wien Österreich prüft trotz des andauernden Rechtsstreits mit Airbus nun doch, ob der Eurofighter das Rückgrat seiner Luftraumüberwachung bleibt. Eine neue Kommission solle bis Juni 2018 Empfehlungen zur Ausrüstung des Bundesheeres vorlegen, kündigte Verteidigungsminister Mario Kunasek (FPÖ) am Donnerstag in Wien an. „Es liegen in der Zwischenzeit aktualisierte Informationen und Preisauskünfte vor, die eine Neubewertung nötig machen“, sagte Kunasek.

2017 hatte Österreich unter der damaligen SPÖ-ÖVP-Koalition aufgrund der Ergebnisse einer anderen Kommission signalisiert, auf den Einsatz des Abfangjägers verzichten und die Luftraumüberwachung billiger organisieren zu wollen. Österreich ist aus seiner Sicht beim Kauf der Eurofighter von Hersteller Airbus betrogen worden.

Der von der Vorgängerregierung begonnene Rechtsstreit um Schadenersatz von bis zu 1,1 Milliarden Euro wegen angeblich arglistiger Täuschung solle „mit Nachdruck“ weitergeführt werden. Airbus bestreitet die Vorwürfe. Der Flugzeughersteller habe aber angeboten, über die laufenden Betriebskosten der Eurofighter – sie liegen bei 80 Millionen Euro pro Jahr – neu zu verhandeln, hieß es.

Zu den zu prüfenden Alternativen zählen die Nachrüstung der bestehenden Flotte von 15 Eurofightern mit aktueller Technik, der Kauf des schwedischen Kampfflugzeugs Gripen oder des US-Kampfjets F16. Die neue Struktur der Luftraumüberwachung muss 2020 gefunden sein.

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