Kim Jong Un Nordkorea droht erneut mit Präventivschlag gegen den Süden

Die kommunistische Führung in Pjöngjang preist ihr Militär: Man sei fähig zu einem „Ultrapräzisions-Blitzkrieg. Die immer neuen Drohungen klingen beängstigend. Doch sind sie auch eine Botschaft ans eigene Land.

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Kim Jong Un Quelle: dpa

Nordkorea stößt neue Drohungen aus. Das Militär sei bereit für einen Präventivschlag, falls Anzeichen einer Invasion durch amerikanische und südkoreanische Truppen zu erkennen seien, erklärte der nordkoreanische Generalstab.

Schon am Montag hatte Pjöngjang mit einem Präventivschlag gedroht. Hintergrund ist das jährliche Frühjahrsmanöver von Südkorea mit seinem Bündnispartner USA, das dieses Jahr mit 317.000 Soldaten so groß wie nie zuvor ausfällt. Seoul und Washington sprechen von einer reinen Verteidigungsübung. Pjöngjang unterstellt hingegen Vorbereitungen für einen Einmarsch.

Für diesen Fall kündigte die nordkoreanische Volksarmee an, „das Ganze Südkorea einschließlich Seoul zu befreien“. Man sei zu „Ultrapräzisions-Blitzkrieg-Schlägen“ gegen feindliche Ziele fähig.

Fünf spannende Fakten über Nordkorea

Südkorea reagierte mit einer Erklärung des Generalstabs, der Norden solle seine Drohungen und sein „unbedachtes Verhalten“ beenden. Jede Provokation werde mit der Zerstörung der höchsten Führung Nordkoreas enden, drohte auch Seoul.

Der beängstigenden Rhetorik zum Trotz gilt ein großer Präventivschlag Nordkoreas als sehr unwahrscheinlich. Der kommunistische Staat verfügt zwar über Atombomben und Raketentechnologie, und jüngste Tests haben die Weltgemeinschaft in Unruhe versetzt und zu Sanktionen veranlasst. Ein Angriff brächte aber mit hoher Wahrscheinlichkeit das Ende der Herrschaft von Machthaber Kim Jong Un, weil die USA und Südkorea mit viel mehr Feuerkraft zurückschlagen würden.

Die immer wieder vorgetragenen Drohungen Nordkoreas gelten deshalb eher als Botschaft nach innen: Im Mai steht der erste Kongress der Arbeiterpartei seit 1980 an. Es wird erwartet, dass Kim dies nutzen wird, um wichtige Staatsziele zu verkünden und seine Macht zu festigen.

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