Klimawandel IWF will Steuern auf Treibhausgase

Die Verursacher müssen die Kosten für den Kampf gegen den Klimawandel zahlen - eine Studie des Internationalen Währungsfonds sieht keine andere Chance. Das würde de facto heißen: Steuern auf den Ausstoß von Treibhausgasen.

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Rauch und Dampf steigt aus den Kühltürmen und Schornsteinen des RWE-Braunkohlekraftwerks Niederaußem bei Bergheim (Nordrhein-Westfalen). Quelle: dpa

Wer Treibhausgase ausstößt soll künftig dafür zahlen: Experten des Internationalen Währungsfonds (IWF) hält für Haushalte und Unternehmen eine Gebühr für Treibhausgas-Emissionen für notwendig, wenn die Klimaschutzvereinbarungen des Pariser Abkommens eingehalten werde sollen. Dass es diese Gebühr bisher nicht überall auf der Welt gebe, sei de facto eine versteckte Subvention, die abgeschafft werden müsse, heißt es in einem Bericht des Währungsfonds, der am Montag in Washington veröffentlicht wurde.

Kohlenstoffverbrennung müsse durch Steuern oder ähnliche Systeme einen Preis erhalten. „Das Problem ist, dass der Ausstoß jedes einzelnen Haushaltes und jedes einzelnen Unternehmens, kaum Einfluss auf die Klimasituation hat, der von allen zusammen aber einen großen“, heißt es in dem Bericht. „Deswegen ist ein Preis notwendig, der dazu zwingt, dass über aus dem Klimaeffekt resultierende Forderungen individuell entschieden werden muss.“

Chronik im Kampf gegen den Klimawandel

Auf der Klimaschutzkonferenz im Dezember in Paris hatten sich 186 Nationen, darunter die USA, China Japan und die Länder der Europäischen Union, auf das verbindliche Ziel verständigt, die Erderwärmung zu begrenzen, und zwar auf eine maximale Erhöhung von 1,5 Grad Celsius. Die Vereinbarungen von Paris, darunter auch Milliardenhilfen für den Kampf gegen den Klimawandel in Entwicklungsländern, verursacht volkswirtschaftliche Kosten, die es zu bewältigen und zu verteilen gilt.

Volkswirte und Klimaforscher gehen davon aus, dass eine Erderwärmung um drei Grad Celsius Kosten in Höhe von zwei Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung auslösen würde. Das weltweite Bruttoinlandsprodukt liegt derzeit bei rund 75 Billionen Dollar. Allerdings ist die Zwei-Prozent-Hypothese umstritten, da die Kosten von Unwettern und Naturkatastrophen nur sehr schwer kalkuliert werden können.

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