Kommunalwahlen in Italien Abstrafung für Regierungspartei

„Es hätte besser laufen können“, bilanzierte Italiens Ministerpräsident Renzi nach den Kommunalwahlen. Seine Sozialdemokraten verloren wichtige Hochburgen. Forza Italia und die Lega Nord sehen sich als Sieger.

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In Italien muss bis spätestens Frühjahr 2018 ein neues Parlament gewählt werden. Quelle: Reuters

Rom Italiens Regierungspartei hat bei der zweiten Runde der Kommunalwahlen eine schwere Schlappe erlitten. Die Sozialdemokraten von Ex-Ministerpräsident Matteo Renzi verloren wichtige ehemalige Hochburgen wie Genua. Dagegen sahen sich die rechtskonservative Partei Forza Italia des mehrmaligen Ex-Regierungschefs Silvio Berlusconi und die ausländerfeindliche Lega Nord, die in einer Allianz zum Beispiel Verona eroberten, als Sieger. Die eurokritische Fünf-Sterne-Bewegung von Ex-Komiker Beppe Grillo war in den großen Städten erst gar nicht in die Stichwahlen am Sonntag gekommen.

Von 16 größeren Städten, die vom sozialdemokratischen Partito Democratico (PD) gestützte Bürgermeister hatten, wechselten 12 zu Mitte-Rechts-Kandidaten. Renzi räumte ein: „Es hätte besser laufen können.“ Er betonte auf Facebook aber, dass seine Partei in der Gesamtzahl der Bürgermeister vorne liege.

In Italien muss bis spätestens Frühjahr 2018 ein neues Parlament gewählt werden. Daher waren die Kommunalwahlen besonders aufmerksam verfolgt worden. Renzi hofft, nach seiner Niederlage beim Verfassungsreferendum und seinem Rücktritt im Dezember letzten Jahres wieder an die Macht zu kommen. Derzeit führt sein Parteikollege Paolo Gentiloni das Amt. Zusammen mit der ersten Runde der Kommunalwahl waren neun Millionen Menschen in mehr als 1000 Kommunen zur Wahl aufgerufen.

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