Konflikt in der Ostukraine Truppenrückzug von Regierungstruppen und Rebellen stockt

In der Ostukraine wurde von den ukrainischen und prorussischen Einheiten ein Rückzug vereinbart – doch der ging nicht auf wie geplant. Die OSZE klagt, ihr werde der Zugang zur Front verweigert.

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Ukrainische Bürger laufen an der Grenze entlang. Quelle: dpa

Kiew Im Konfliktgebiet Ostukraine ist der vereinbarte Rückzug ukrainischer wie prorussischer Einheiten von der Front gleich zu Anfang ins Stocken geraten. Von drei Testabschnitten zogen beide Seiten nur bei der Kleinstadt Solote im Gebiet Luhansk ihre Kämpfer ein Stück zurück. Die Aktion wurde von Beobachtern der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) überwacht, wie die Agentur Interfax meldete.

Bei der Stadt Stanyzja Luhanska verzögerte sich der für Anfang Oktober vereinbarte Rückzug mindestens bis Montag, wie ein Sprecher der sogenannten Volksrepublik Luhansk sagte. Zum dritten Abschnitt bei dem Dorf Petriwske sagte der Donezker Separatistenführer Alexander Sachartschenko, seine Truppen würden nicht abgezogen, solange die Ukraine auf der Gegenseite nicht dazu bereit sei.

OSZE-Vertreter beklagten, dass ihnen an mehreren Stellen der Zugang zur Front verweigert werde und die Beobachtung nicht möglich sei. Der Test für eine Entflechtung der Kampfeinheiten entlang der 500 Kilometer langen Frontlinie durch die Ostukraine war am 21. September in Minsk vereinbart worden. In dem seit 2014 dauernden Konflikt sind nach UNO-Schätzungen etwa 10.000 Menschen getötet worden. An vielen Frontabschnitten wurden auch am Sonntag Schusswechsel gemeldet.

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