Berlin „Selbstverständlich ist der Besuch der Bundeskanzlerin (am Samstag in Kiew) symbolisch“, sagte der ukrainische Außenminister Pawlo Klimkin am Freitag im ZDF. Merkel setze damit ein Zeichen für die politische Unterstützung der Ukraine und deren Unabhängigkeit. „Viele sprechen über eine Art Marshallplan – wieso nicht eine Art Merkel-Plan“, sagte er. Mit dem Marshallplan hatten die USA nach dem Zweiten Weltkrieg Europa mit Deutschland umfassend beim Wiederaufbau unterstützt.
Beim Treffen von Ukraines Präsident Petro Poroschenko mit seinem russischen Kollegen Wladimir Putin wenige Tage später in Minsk soll es nach den Worten Klimkins ebenfalls um eine Deeskalation der Lage in der umkämpften Ostukraine gehen. Sein Land brauche die Europäer an seiner Seite. Daher sei es gut, dass führende EU-Vertreter im Weißrussland dabei seien. Ob während es Gesprächs die Waffen schweigen werden, „das hängt von den Terroristen ab“, sagte der Minister.
„Jetzt sprechen wir alle über einen beiderseitigen Waffenstillstand“, sagte Klimkin. Dafür bedürfe es einer „richtigen Kontrolle“ der ukrainisch-russischen Grenze, über die nach wie vor schwere Waffen aus Russland kämen. Zudem müssten OSZE-Beobachter die Lage überwachen.