Konjunktur Chinas teuer erkaufter Aufschwung

Schneller als die meisten anderen Länder der Welt hat China sich von der Krise erholt. Auch die deutsche Industrie profitiert vom neu entfachten Boom im Reich der Mitte.

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Siemens: Der deutsche Quelle: REUTERS

Siemens etwa rechnet mit Großaufträgen im Rahmen des chinesischen Konjunkturprogramms, die deutschen Autohersteller Volkswagen, Daimler und BMW steigern ihren Absatz mit hohen zweistelligen Raten. Auch bei den meisten deutschen Mittelständlern in China mehren sich die Zeichen der Erholung.

Um 8,3 Prozent wird Chinas Wirtschaft in diesem Jahr wachsen, so Fan Jianping vom staatlichen Informationszentrum. Damit hätte die Regierung ihr Anfang des Jahres ausgegebenes Ziel erreicht. Im vierten Quartal soll das Plus sogar bei bis zu zehn Prozent liegen. In erster Linie sorgen das milliardenschwere Konjunkturprogramm und der Bauboom für den Schub, sagt Jianping.

Für 2010 rechnen die Chinesen laut Jianping mit einem Wachstum von mehr als acht Prozent. Womit drittgrößte Volkswirtschaft der Welt haben nach eigenen Angaben unter ihren Möglichkeiten bliebe. Weitere Strukturanpassungen und die Inflationsbekämpfung sollen unterstützend wirken.

Billiges Geld

Der diesjährige Aufschwung ist jedoch mit billigem Geld teuer erkauft. Insgesamt 586 Milliarden US-Dollar will Peking in diesem und im kommenden Jahr in die Wirtschaft pumpen. Chinas Banken haben in den ersten neun Monaten des Jahres Kredite mit einem Gesamtvolumen von 1,27 Billionen US-Dollar vergeben. Die Weltbank rechnet vor, dass Chinas Boom bislang vor allem auf öffentliche Ausgaben zurückzuführen ist.

Viele Experten glauben, dass es in der kommenden Monaten bei der Politik des lockeren Geldes bleiben wird. Damit steigt die Gefahr, dass die ohnehin bestehenden Überkapazitäten in der Industrie und im Immobiliensektor noch einmal wachsen.

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