Konklave Die wichtigsten Päpste der Geschichte

Mit dem Rücktritt von Papst Benedikt XVI. begann am 28. Februar die Sedisvakanz, die papstlose Zeit. Im Konklave, das am Dienstag beginnen wird, werden alle unter 80-jährigen Kardinäle den neuen Papst wählen. In der Regel wird einer der Kardinäle erwählt. Er tritt das älteste, noch bestehende Amt der Geschichte an. Seine Vorgänger gingen oft nicht durch theologische Leistungen, sondern eher als weltliche Machthaber in die Geschichte ein.

Simon PetrusDie römisch-katholische Kirche führt den Anspruch des Papsttums auf die Oberherrschaft über die Gesamtkirche auf die Annahme zurück, Christus selbst habe seinen Jünger Petrus und dieser den Bischöfen von Rom einen Vorrang als Leiter, Lehrer und Richter aller Christen gegeben. Seine historische Existenz wird nicht bestritten, aber seine Biografie  ist nicht mehr genau zu rekonstruieren. Vielleicht starb er 67 n. Chr. bei einer Christenverfolgung. Quelle: dpa
MarcellinusDie erste bekannte Verbindung des Titels „Papst“ mit dem Bischof von Rom stammt aus der Zeit des Marcellinus (gestorben 304), der in einer Grabinschrift eines Priesters als „Papa“ bezeichnet wird. Quelle: Gemeinfrei
Gregor I. (der Große)Er gilt als einer der bedeutendsten Päpste überhaupt und ist der jüngste der großen lateinischen Kirchenlehrer der Spätantike. In seiner Papstzeit (590 bis 604) stärkte er aber auch die politische Unabhängigkeit der Kirche gegenüber den Ansprüchen des oströmischen Kaisertums.  Obwohl der Gregorianische Choral nicht seine  Schöpfung ist, wurde ihm im Mittelalter die Urheberschaft zugesprochen, um seine postume Autorität zu stärken. Quelle: GNU
Gregor VII.Hildebrand von Soana, herrschte von 1073 bis 1085. Wegen seiner Kirchenreform und vor allem wegen des Machtkampfes mit Kaiser Heinrich IV. gilt er als einer der bedeutendsten Päpste überhaupt. Sein Mitstreiter Petrus Damiani, nannte ihn anerkennend „Heiliger Satan“ und „Zuchtrute Gottes“. Heinrich überlistete ihn durch den berühmten „Gang nach Canossa“, wo er sich Gregor im Büßergewand zu Füßen warf und dadurch die Aufhebung des Kirchenbannes bewirkte.
Pius II.Enea Silvio Piccolomini war von 1458 bis 1464 Papst. Seine Herrschaft gilt als Blütezeit der Renaissance-Kultur. Pius war ein bedeutender humanistischer Gelehrter und Dichter.  Schon bevor er Papst wurde, rief er auf dem Frankfurter Reichstag 1454 in einer dreistündigen Rede zur Schaffung einer gesamteuropäischen Armee gegen die Türken auf, die gerade Konstantinopel eingenommen hatten. Er sprach von „Europa“ und bezeichnete es auch als „Vaterland“. Quelle: GNU
Alexander VI.Der Papst aus der Borgia-Familie gilt als Inbegriff des Nepotismus. Er war lebenslustig, sinnlich und machtbewusst. Sein Sohn Cesare war eine ebenso schillernde Gestalt in den Machtkämpfen des damaligen Italien. Friedrich Nietzsche verehrte ihn als Machtmensch par excellence. Unter gläubigen Katholiken werden die Borgia weniger verehrt. Umso größer ist das Interesse von Historikern und Erzählern. Die Borgia waren auch Thema einer deutschen Fernsehspielserie.   Quelle: Gemeinfrei
Pius IX.In sein langes Pontifikat von 1846 bis 1878 fallen die italienischen Einigungskriege und damit die Auflösung des Kirchenstaates als Fürstentum in Mittelitalien. Bis heute wirksam und viel kritisiert ist sein Dogma von der  unbefleckten Empfängnis und der päpstlichen Unfehlbarkeit. Im Jahr 2000 wurde Pius IX. von Johannes Paul II. seliggesprochen. Quelle: Gemeinfrei
Pius XII.Eugenio Pacelli war von 1939 bis 1958 Papst. Seine Haltung in der NS-Zeit wird seit dem Erscheinen von Rolf Hochhuths Drama "Der Stellvertreter" 1963 kritisiert. Der Vorwurf: Pius XII. habe über den Holocaust trotz zahlreicher Bitten um öffentlichen Protest fortlaufend geschwiegen, sei es aus Gleichgültigkeit, Deutschfreundlichkeit oder Kommunistenangst. Quelle: dpa
Johannes XXIII.Nach seiner Wahl 1958 galt Angelo Roncalli wegen seines hohen Alters als Übergangspapst. In den fünf Jahren seines Pontifikats zeigte er aber Mut zu historischen Veränderungen, indem er das Zweite Vatikanische Konzil einberief, auf dem unter anderem die Messe in der Muttersprache der Gläubigen beschlossen wurde. Quelle: Creative Commons-Lizenz
Johannes Paul II.Karol Wojtyla war der erste Pole überhaupt und der erste Nichtitaliener seit Jahrhunderten auf dem Papstthron. Seinem langen Pontifikat von 1978 bis 2005 wird eine große Rolle beim Ende des Kommunismus in Polen zugeschrieben. Innerhalb und vor allem außerhalb der katholischen Kirche erregten seine kompromisslose Ablehnung jeglicher Empfängnisverhütung und andere Lehrmeinungen aber auch scharfe Kritik. Quelle: dpa
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