Krise in der Ukraine Gazprom droht Ukraine mit Abdrehen des Gashahns

Der Ukraine droht ein Lieferstopp von Gas aus Russland. Das russische Unternehmen Gazprom will die Versorgung schon Ende der Woche einstellen, falls das Land kein neues Geld überweist.

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Gazprom will die Gaslieferungen in die Ukraine einstellen, wenn keine neuen Zahlungen eingehen. Quelle: Reuters

Moskau Der Ukraine droht möglicherweise schon zum Wochenende ein Stopp der Gaslieferungen aus Russland. Der russische Konzern Gazprom erklärte am Donnerstag, das Unternehmen könne die Versorgung einstellen, falls keine neuen Zahlungen eingingen. „Wenn keine neuen Gelder aus Kiew bei uns ankommen, können wir die Gaslieferungen natürlich nicht fortsetzen“, sagte Gazprom-Sprecher Sergej Kuprijanow im Fernsehen.

Russlands Präsident Wladimir Putin hatte bereits am Mittwoch gewarnt, das bisher überwiesene Geld aus der Ukraine reiche nur noch für drei bis vier Tage. Eine konkrete Frist für einen Lieferstopp setzte der Präsident aber nicht. Zugleich warnte Putin, dass eine Lieferunterbrechung auch den Transit von Gas durch die Ukraine in andere europäische Länder stören könnte.

Die Ukraine und Russland hatten schon im vergangenen Jahr monatelang über Gaslieferungen und die Begleichung alter Schulden gestritten. Schließlich schlossen sie im Oktober eine Vereinbarung, nach der die Ukraine vorab Zahlungen für künftige Lieferungen überweist.

In der vergangenen Woche warf Russland Kiew vor, Gaslieferungen an die Rebellengebiete im Osten des Landes unterbrochen zu haben. Russland begann daraufhin direkte Lieferungen ins Rebellengebiet, machte aber geltend, dass dies auf das ukrainische Gesamtkontingent angerechnet werden solle. Die Ukraine erkennt dies nicht an und argumentiert, sie habe keine Kontrolle über die Verteilung des Gases im Rebellengebiet.

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