In Kroatien finden am 11. September Neuwahlen statt. Das kündigte Präsidentin Kolinda Grabar-Kitarovic am Samstag an. Am Freitag war das Parlament aufgelöst worden. Die Mitte-rechts-Regierung war im Juni durch einen Misstrauensantrag über interne Streitigkeiten gestürzt. Hintergrund ist die anhaltende politische Krise im jüngsten EU-Mitgliedsland.
Der politische Stillstand hat Kroatien, das 2013 der EU beitrat, weitgehend handlungsunfähig gemacht. Notwendige Wirtschaftsreformen sind blockiert.
Vordergründig geht es um einen Parteienzwist zwischen der konservativen Kroatischen Demokratischen Union HDZ und ihrem bisherigen Koalitionspartner Most. Die Konservativen warfen Ministerpräsident Tihomir Oreskovic Führungsschwäche in Zeiten großer wirtschaftlicher und sozialer Probleme vor, während Most an dem parteilosen Finanzexperten festhielt.