Kurdengebiet im Irak Erdogan droht mit Schließung der Grenze

Der türkische Präsident Erdogan droht erneut mit der Schließung der Grenze zur Kurdenregion im Nordirak. Am Montag hatte die Türkei bereits die Schließung des Luftraums angekündigt. Die Landesgrenze könnte bald folgen.

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„Wir haben die Grenztore noch nicht geschlossen, aber das könnte jeden Augenblick geschehen“, sagte der türkische Präsident. Quelle: AP

Istanbul Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat erneut mit der Schließung der Landgrenze zur halbautonomen Kurdenregion im Nordirak gedroht. Der Luftraum im Grenzgebiet sei inzwischen gesperrt, nun würden die Gespräche weiter geführt, wie mit der Landgrenze verfahren werde, zitierte die Zeitung „Hürriyet“ am Donnerstag den Präsidenten.

„Wir haben die Grenztore noch nicht geschlossen, aber das könnte jeden Augenblick geschehen“, sagte er demnach zu Journalisten auf seinem Rückflug von einem Besuch in Polen. Am Montag hatte die Türkei die Schließung des Luftraums angekündigt und erklärt, man spreche mit der irakischen Zentralregierung, wie die Kontrolle über den Hauptübergang Habur zum Kurdengebiet sichergestellt werden könne.

Nach dem Unabhängigkeitsreferendum der Kurden im Nordirak haben die Regierung in Bagdad sowie die Nachbarländer Türkei und Iran den Druck auf die Kurdenregierung erhöht. Die Nachbarländer fürchten, dass ihre kurdischen Minderheiten durch die Sezessionsbestrebungen im Nordirak Auftrieb erhalten könnten. Die irakischen Streitkräfte hatten in den vergangenen Tagen eine Offensive gestartet, um die Kurden aus Gebieten zurückzudrängen, die diese im Kampf gegen die Extremistenmiliz IS unter ihre Kontrolle gebracht hatten.

Nach Angaben des irakischen Militärs haben sich die kurdischen Peschmerga-Kämpfer inzwischen wieder auf ihre Positionen vom Juni 2014 zurückgezogen, was in etwa den Grenzen des kurdischen Autonomiegebiets entspricht.

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