Beirut Die Kurdenmiliz YPG in Syrien kann in ihrem Kampf gegen die einmarschierten türkischen Truppen nach eigenen Angaben nicht auf Waffen zurückgreifen, die Deutschland den Kurden im Nordirak geliefert hat. Die Bundeswehr hatte kurdische Peschmerga-Kämpfer im Nordirak mit Gewehren und Panzerabwehrwaffen ausgerüstet, um deren Vorgehen gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zu unterstützen.
Ein hochrangiger YPG-Kommandeur, der anonym bleiben wollte, sagte der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag: „Die Peschmerga und die YPG haben seit langem ein schlechtes Verhältnis. Und die Peschmerga sind nicht dazu bereit, ihr Verhältnis zur Türkei und zu anderen zu gefährden, um den Hals der YPG oder anderer syrisch-kurdischer Parteien zu retten.“
Die Peschmerga hätten Deutschland außerdem zugesagt, „dass diese Waffen nicht in den Händen nicht autorisierter Nutzer landen“, sagte der Kommandeur weiter. Ein Sprecher der nordsyrischen Kurdenpartei PYD, deren bewaffneter Arm die YPG ist, sagte der dpa: „Ich kann Ihnen nur sagen, dass die Türken deutsche Waffen einsetzen, um uns zu töten. Deutsche Waffen werden eingesetzt, um das kurdische Volk in Nordsyrien zu töten.“
Auf Bildern von der türkischen Offensive sind nach Expertenangaben deutsche „Leopard 2“-Kampfpanzer zu sehen. Die Bilder bringen die Bundesregierung in die Bredouille, weil sie im Zuge der deutsch-türkischen Entspannungsbemühungen eine Nachrüstung der Panzer zum besseren Schutz vor Minen prüft.