Libanon und Syrien feuern Raketen Israel schießt offenbar Drohne aus Gaza ab

Die Sorge vor einer zweiten Frontlinie im Nahost-Konflikt wächst. Aus Israels nördlichen Nachbarländern Syrien und Libanon wurden Raketen abgefeuert. Derweil fing Israel eine Drohne aus dem Gazastreifen ab.

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Im Konflikt mit Israel hat die radikalislamische Hamas offenbar aufgerüstet. Die israelischen Streitkräfte schossen am Montag nach eigenen Angaben in der Nähe der Stadt Aschdod eine Drohne aus dem Gazastreifen ab. Dabei sei eine Flugabwehrrakete vom Typ Patriot zum Einsatz gekommen. Soldaten suchten nach den Trümmerteilen und wollten feststellen, ob das unbemannte Fluggerät Sprengstoff an Bord hatte.

Der Vorfall ereignete sich etwa 25 Kilometer nördlich des Gazastreifens. Die Hamas erklärte, sie habe mehrere Drohnen für "Spezialeinsätze" weit im israelischen Hinterland starten lassen. Sollten die Angaben stimmen, hätte die Organisation weit ausgereiftere Waffen als bisher bekannt.

Krise in Nahost geht weiter

Am Morgen war bekannt geworden, dass aus Syrien und dem Libanon Raketen auf israelisches Territorium abgefeuert wurden. Verletzte oder Schäden habe es bei den zwei Angriffen nicht gegeben, teilte die israelische Armee mit. In einer Reaktion feuerte das Militär demnach in die gleiche Richtung zurück. Es war das zweite Mal in den vergangenen Tagen, dass Israel von den nördlichen Nachbarländern aus beschossen wurde. Israel befürchtet, dass militante Gruppen in Syrien und Libanon eine zweite Frontlinie eröffnen könnten.

Die Islamisten liefern sich seit einer Woche mit Israel Kämpfe und feuern immer wieder Raketen auf Ziele in dem jüdischen Staat ab. Die israelischen Streitkräfte wiederum haben weit mehr als 1000 Ziele im Gazastreifen bombardiert, um nach eigenen Angaben den Abschuss von Raketen zu verhindern. Nach palästinensischen Angaben wurden dabei mindestens 166 Menschen getötet, die meisten von ihnen Zivilisten.

In Israel gab es durch den Hamas-Beschuss mehrere Schwerverletzte. Zahlreiche Menschen müssen wegen Schocks behandelt werden. Das öffentliche Leben in südisraelischen Städten und Dörfern ist seit Tagen gelähmt. Vor allem dank des mit hohem finanziellen Aufwand entwickelten Abwehrsystems "Eiserner Dom" konnten bislang zahlreiche Geschosse abgefangen werden, bevor sie Schäden anrichten konnten. Zudem sind fast alle Häuser in Israel mit Schutzräumen ausgestattet.
Die Hamas feuerte nach israelischen Angaben seit Sonntag gut 20 Raketen ab. Die Streitkräfte griffen demnach mehr als 200 Ziele im Gazastreifen an.

Israel hat eine Bodenoffensive nicht ausgeschlossen und viele Menschen in der Stadt Beit Lahija im Gazastreifen aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen. Nach UN-Erkenntnissen sind ein Viertel der 70.000 Einwohner auf der Flucht.

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