Machtdemonstration im Streit mit Pjöngjang US-Flugzeugträger auf dem Weg nach Korea

Nordkorea schürt mit seinem Raketen- und Atomprogramm seit Jahren die Spannungen in der Region. Die US-Regierung reagiert nun mit der Verlegung einer Flugzeugträgergruppe in den Westpazifik.

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Der US-Flugzeugträger ist auf dem Weg nach Korea. Quelle: dpa

Eine Gruppe von amerikanischen Kriegsschiffen steuert im westlichen Pazifik auf die koreanische Halbinsel zu. Damit zeige die US-Marine Präsenz nahe der koreanischen Halbinsel, teilte das US-Verteidigungsministerium am Samstag mit.

Das US-Pazifikkommando dirigierte den Marineverband um den Flugzeugträger „USS Carl Vinson“ in den Westpazifik, nachdem er aus Singapur ausgelaufen war. Das teilte die US-Marine mit. Zu der Flugzeugträgergruppe gehören mehrere Kreuzer und Zerstörer.

Sie war am 5. Januar bereits von San Diego in den westlichen Pazifik entsandt worden, um an mehreren Manövern mit der japanischen und südkoreanischen Marine teilzunehmen. Die Gruppe patrouillierte danach auch im Südchinesischen Meer.

Nordkorea schürt mit seinem Raketen- und Atomprogramm seit Jahren die Spannungen in der Region. US-Kriegsschiffe patrouillieren oft in dem Gebiet, auch, um militärische Stärke zu demonstrieren.

Die Regierung in Pjöngjang erklärte, der jüngste US-Angriff in Syrien unterstreiche die Notwendigkeit weiterer Rüstungsanstrengungen ihrerseits. Die von US-Präsident Donald Trump nach dem Giftgasangriff in Nordsyrien befohlene Schlag gegen eine syrische Luftwaffenbasis sei „absolut unentschuldbar“ und beweise, dass Nordkorea eigene Atomwaffen brauche. Die amtliche Nachrichtenagentur KCNA zitierte am Sonntag einen Beamten des Außenministeriums in Pjöngjang mit dieser Argumentation.

Am Samstag telefonierte US-Präsident Donald Trump mit dem geschäftsführenden südkoreanischen Präsidenten Hwang Kyo Ahn. Beide vereinbarten nach Angaben des Weißen Hauses, in engem Kontakt bezüglich der Lage in Nordkorea und anderer Fragen zu bleiben.

Nach den jüngsten Raketentests Nordkoreas hatte der US-Präsident einen härteren Kurs gegenüber der Regierung in Pjöngjang angekündigt, die seit Januar 2016 auch schon zweimal Atomwaffen testen ließ. Er drohte damit, dass die USA notfalls auch zu einem Alleingang bereit seien, wenn China seinen Einfluss auf Nordkorea nicht stärker nutze, um den abgeschotteten Staat von seinen Aufrüstungsplänen abzubringen.

Nach einem Treffen von US-Präsident Donald Trump mit Chinas Staatschef Xi Jinping sagte US-Außenminister Rex Tillerson am Freitag, beide Staaten wollten im Nordkorea-Konflikt stärker kooperieren. Es gebe aber kein Maßnahmenpaket. Xi Jinping teile jedoch die Sicht der USA, dass das nordkoreanische Atomprogramm ein „ernstes Stadium“ erreicht habe.

Die größten Flugzeugträger der Welt
Die Träger der US-amerikanischen Nimitz-Klasse, wie hier die USS Carl Vinson, sind die größten Kriegsschiffe der Welt. Angetrieben von zwei Atomreaktoren und vier Dampfturbinen, haben sie bis zu 6300 Mann Besatzung. Das letzte Schiff dieser Klasse kostete 6,3 Milliarden US-Dollar. Die monatlichen Betriebskosten eines Flugzeugträgers dieser Größe betragen ca. 13 Mio. Dollar. Die Träger dieser Klasse sind zeitlich nahezu unbegrenzt einsetzbar. Die Schiffe sind für eine Nutzungsdauer von rund 50 Jahren ausgelegt. Zehn Schiffe der Nimitz-Klasse bilden die US-amerikanische Flugzeugträgerflotte. Quelle: dpa
Die Admiral Kusnezow ist der einzige Flugzeugträger der russischen Seekriegsflotte und das zurzeit größte Schiff dieser Bauart, das nicht in den USA gebaut wurde. Es ist das Typschiff der nach ihr benannten Admiral-Kusnezow-Klasse. Vom Stapel lief das Schiff im Jahr 1985, insgesamt ist es 306 Meter lang und 71 Meter breit. Quelle: AP
Der russische Flugzeugträger “Admiral Gorschkow“ wurde für letztendlich 2,2 Milliarden Euro von Russland an Indien verkauft. Das Schiff wurde in Russland bis 2012 entsprechend den Anforderungen der indischen Marine umgebaut und am 2013 als Vikramaditya in Dienst gestellt. Die Virkamaditya erreichte ihren indischen Heimathafen im Bundesstaat Karnataka im Januar 2014 nach einer sechswöchigen Überfahrt. Das Schiff gehört zur Kiew-Klasse. Die Klasse war bis Mitte der 1990er-Jahre im Dienst der Sowjetunion und der Russischen Föderation. Quelle: dpa
Die Charles de Gaulle verfügt als einziger Flugzeugträger außerhalb der US Navy über einen Nuklearantrieb, sie das Flaggschiff der französischen Marine. Der Flugzeugträger ist das größte Schiff der französischen Marine, im Vergleich zu den von den USA eingesetzten Flugzeugträgern allerdings relativ klein. Sie ist 261 Meter lang, knapp 65 Meter breit und 75 Meter hoch. Bestückt ist sie in der Regel mit 40 Flugzeugen. Bei einer Einsatzdauer von sieben Tagen können maximal 100 Flüge pro Tag absolviert werden. Quelle: dpa
Das Flagschiff der italienischen Maschine heißt Giuseppe Garibaldi. Es wurde 1979 in Auftrag gegeben und sollte vorwiegend zur U-Boot-Jagd dienen. Das Flugdeck ist 173 Meter langen und 28 Meter breit. Der Start der Flugzeuge erfolgt über eine um 6,5 Grad ansteigende vordere Flugdeckrampe. Seit Ende 2012 nimmt die Garibaldi Flugzeuge nur noch auf, wenn der Flugzeugträger Cavour nicht verfügbar ist. Quelle: dpa
Projekt 1143.5, von der Nato als Admiral-Kusnezow-Klasse bezeichnet, ist eine Klasse von Flugzeugträger der Sowjetischen- und Russischen Marine. Der Träger wurde noch im unfertigen Zustand im Jahr 2000 an China verkauft, und dort nach längerer Ausrüstungs- und Modernisierungsphase zwei Jahre später als Liaoning in Dienst gestellt. Es ist der erste Flugzeugträger der Marine der Volkrepublik. Die Gesamtkosten sollten bei umgerechnet 2,4 Milliarden US-Dollar liegen, wovon die Fertigstellung rund 500 Millionen Dollar kostete. Quelle: dpa
Das 1:200-Modell zeigt den einzigen je gebauten deutschen Flugzeugträger “Graf Zeppelin“ im Deutschen Schifffahrtsmuseum in Bremerhaven. Im Jahr 1938 lief “Graf Zeppelin“ vom Stapel. Das Schiff wurde jedoch nie zu Ende gebaut. Mit Hitlers Befehl vom 26. Januar 1943, sämtliche großen Kriegsschiffe außer Dienst zu stellen, erfolgte am 2. Februar 1943 der Baustopp. Eine Besonderheiten der Graf Zeppelin-Klasse waren die leistungsfähigen Flugzeugkatapulte. Andere Nationen hatten entweder keine Katapulte auf ihren Trägern oder nur solche mit geringer Leistung. Quelle: dpa
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