Verschmutze Luft setzt den Bewohnern in Spaniens Hauptstadt Madrid zu. Die Folge: Erstmals wurde ein Fahrverbot für bestimmte Autos und Lkw verhängt. Fahrzeuge mit Nummernschildern, die auf eine gerade Zahl enden, dürfen am Donnerstag zwischen 6.30 Uhr und 21 Uhr nicht bewegt werden. Das teilte Vizebürgermeisterin Marta Higueras mit.
Weitere Maßnahmen wie ein Parkverbot auf den Straßen für Nicht-Anwohner und Geschwindigkeitsbegrenzungen galten bereits am Mittwoch. Die Stadtverwaltung hofft, damit die überhöhten Stickstoffdioxidwerte senken zu können.
Madrid ist nicht die erste europäische Großstadt, die mit einer extremen Luftverschmutzung zu kämpfen hat. Zuletzt hatte sich Anfang Dezember eine Smog-Glocke über die französische Hauptstadt Paris gelegt. Asthma-Patienten mussten verstärkt im Krankenhaus behandelt werden, Einwohnern wurde geraten, körperliche Aktivitäten im Freien zu begrenzen. Die Schadstoffbelastung war nach amtlichen Angaben die höchste seit zehn Jahren. In Paris und auch Lyon beschränkten die Behörden den Autoverkehr, was aber nur teilweise befolgt wurde.
Bislang waren solche Verbote vor allem aus China bekannt. In Peking und weiteren chinesischen Städten wird regelmäßig die Zahl der Autos auf den Straßen begrenzt. Zuletzt mussten vorübergehend sogar mehrere Fabriken den Betrieb einstellen lassen. Mehr als 700 Unternehmen hätten Mitte Dezember ihre Produktion in der Millionenmetropole gestoppt, berichteten chinesische Staatsmedien.
Für Chinas anhaltende Luftverschmutzung werden das Vertrauen des Landes in die Kohleenergie sowie die Emissionen älterer Fahrzeuge verantwortlich gemacht.