Caracas Die venezolanische Opposition will mit einem landesweiten Streik den Druck auf Präsident Nicolas Maduro erhöhen. Oppositionschef Freddy Guevara rief für Donnerstag zu einem 24-stündigen nationalen Ausstand auf. „Die Stunde null beginnt“, sagte er am Montag.
Das gesamte Land solle sich friedlich an dem Streik beteiligen als Vorbereitung auf „die definitive Eskalation in der nächsten Woche“. Angespornt vom Ergebnis einer symbolischen Volksabstimmung hat die Opposition auch angekündigt, Maßnahmen für eine nationale Einheitsregierung zu ergreifen. Zudem will sie Richter als Alternativen zu jenen benennen, die im Obersten Gerichtshof sitzen.
Maduros Gegner demonstrieren fast täglich. Bei gewaltsamen Auseinandersetzungen mit der Polizei kamen seit April fast 100 Menschen ums Leben. Der Präsident hat für den 30. Juli Wahlen zu einer verfassunggebenden Versammlung angesetzt, die nach Ansicht der Opposition die Macht des Präsidenten und seiner Sozialistischen Partei sichern soll.
Das Referendum nannte er illegal und bedeutungslos. Maduro wurde 2013 mit knapper Mehrheit zum Präsidenten gewählt. Seither schlitterte das ölreiche Land in eine schwere Wirtschaftskrise, verursacht auch durch den Einbruch des Ölpreises auf dem Weltmarkt. Bei der Parlamentswahl 2015 siegte die Opposition. Der Präsident ignoriert seitdem die Volksvertretung.