Manchester Arena Mindestens 19 Tote bei Ariana-Grande-Konzert

Bei einem Konzert der Sängerin Ariana Grande in Manchester sind laut Polizei mindestens 19 Menschen gestorben. Viele Kinder und Jugendliche besuchten die Show. Der Vorfall werde vorerst wie ein Terrorfall behandelt.

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Polizisten kümmern sich um eine Verletzte: Bei einer Explosion während eines Konzerts der US-Sängerin Ariana Grande in Manchester sind mindestens 19 Menschen ums Leben gekommen und 50 weitere verletzt worden. Quelle: dpa

Manchester Bei einer Explosion auf einem Popkonzert der US-Sängerin Ariana Grande sind im britischen Manchester am Montagabend mindestens 19 Menschen ums Leben gekommen und 50 weitere verletzt worden. Das teilte die Polizei am frühen Dienstagmorgen mit.

Der Vorfall werde vorerst wie ein Terrorfall behandelt. Dies gelte, bis andere Erkenntnisse vorlägen. Der Sender BBC berichtete, Experten zur Terrorbekämpfung hätten bereits Kontakt mit dem Innenministerium in London aufgenommen. Auch Sprengstoffspezialisten waren im Einsatz.

Laut der Nachrichtenagentur Reuters hat nach US-Informationen möglicherweise ein Selbstmordattentäter die Explosion in Manchester ausgelöst. Das sagten zwei US-Vertreter, die namentlich nicht genannt werden wollen.

In der betroffenen Manchester Arena, einer Multifunktionshalle, hatte die US-Schauspielerin und Sängerin ein Konzert gegeben. Zeugen berichteten von einem Knall nach dem letzten Song gegen 22.30 Uhr Ortszeit. Rund um die Arena zogen bewaffnete und maskierte Polizisten auf. Der unmittelbar neben der Halle liegende Bahnhof Manchester Victoria wurde gesperrt.

Nach Angaben der Polizei ereignete sich die Explosion im Foyer, wie der Sender BBC berichtete. Der Veranstalter sprach von einer Explosion in einem öffentlichen Raum außerhalb der eigentlichen Konzerthalle. Die Ursache war zunächst unklar. Die Spekulationen darüber reichten von einem Terroranschlag bis hin zu geplatzten riesigen Gasballons.

Die Polizei forderte die Menschen via Kurznachrichtendienst Twitter auf, sich aus der Gegend um die Manchester Arena fernzuhalten. Krankenwagen rasten zur Halle. Hubschrauber kreisten über dem Areal. Notfalldienste und Feuerwehr baten die Bevölkerung über Twitter, sie wegen des Einsatzes nur bei lebensbedrohlichen Angelegenheiten zu kontaktieren.

In der Konzerthalle, die bis zu 21.000 Besuchern Platz bietet, spielten sich nach der Explosion dramatische Szenen ab. „Der Knall hallte durch das Foyer der Arena und die Leute fingen an zu laufen“, berichtete ein 17-Jähriger, der mit seiner zwei Jahre älteren Schwester das Popkonzert besucht hatte. „Ich sah, wie die Leute schreiend in eine Richtung rannten und sich plötzlich viele umdrehten und wieder in die andere Richtung liefen“, sagte der Jugendliche dem Nachrichtensender Sky News.

Andere Augenzeugen berichteten von Menschen, die blutüberströmt auf dem Boden lagen. Auf Bildern waren Konzertbesucher mit Beinverletzungen zu sehen. Menschen flohen in Panik und mit Tränen in den Augen aus der Halle, wie Augenzeugen in britischen Medien berichteten. Das Konzert der angesagten Sängerin hatten besonders viele Kinder und Jugendliche besucht. Anwohner boten den Betroffenen Unterschlupf an.

„Zuerst dachten wir, dass einer der riesigen Gasballons auf dem Konzert geplatzt sei. Aber als wir draußen waren, sahen wir, dass es etwas Ernsteres gewesen sein muss“, zitierte der britische Nachrichtensender Sky News eine Besucherin.

Eine Konzertbesucherin berichtete der BBC, sie sei von Polizisten aufgefordert worden wegzurennen, nachdem sie die Halle verlassen habe. Per Alarmaufruf sei das Publikum aufgefordert worden, Ruhe zu bewahren, aber so schnell wie möglich hinauszukommen.

Labour-Chef Jeremy Corbyn zeigte sich bestürzt. Auf Twitter schrieb er: „Furchtbarer Vorfall in Manchester. Meine Gedanken sind bei den Betroffenen und unseren großartigen Rettungsdiensten.“ Premierministerin Theresa May drückte den Opfern ihr Mitgefühl aus. Die zuständigen Behörden arbeiteten derzeit daran, den Grund für die Explosion zu ermitteln, erklärte sie. Für Dienstag hat die britische Regierung einem Sky-Bericht zufolge eine Krisensitzung angesetzt.


Die Popwelt ist entsetzt

Die verheerende Explosion hat in der Musikwelt eine Welle des Mitgefühls ausgelöst. Viele andere Stars bekundeten der Sängerin und den Konzertbesuchern am Dienstag über den Kurznachrichtendienst Twitter ihre Unterstützung. Viele fassten ihr Empfinden in einem Wort zusammen: „herzzerreißend“.

Die Sängerin Katy Perry schrieb: „Ich bete für jeden in Ariana Grandes Show.“ Ihre Kollegin Pink schrieb: „Meine Gedanken und Gebete sind mit den Leuten in Manchester, jedem, der betroffen ist, Ariana Grande und der gesamten Crew. Herzzerreißend.“ Die US-Rapperin Missy Elliott meinte: „Ich weiß, dass das für jeden schwierig und herzzerreißend ist.“

Auf dem Twitter-Konto der US-Band OneRepublic war zu lesen: „Gedanken und Gebete für die Leute im Ariane-Grande-Konzert in Manchester. Bestürzt.“ Der US-Kollege John Legend meinte: „Liebe für alle in UK (Vereinigtes Königreich), Ariana Grande und ihre Unterstützer, die es in diesem schrecklichen Angriff erwischt hat. Herzzerreißend.“

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