Manchester-Attentat Polizei nimmt 25-Jährigen fest

Die britische Polizei am Sonntag einen Mann im Zusammenhang mit dem Terroranschlag von Manchester festgenommen. Außerdem gebe es eine Durchsuchung im Stadtviertel Moss Side, so die Behörde.

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Polizisten sperren am eine Straße im Stadtviertel Moss Side in Manchester. Quelle: dpa

Manchester Im Zuge der Ermittlungen nach dem Anschlag auf das Ariana-Grande-Konzert in Manchester hat die Polizei einen weiteren Mann festgenommen. Der 25-Jährige sei am Sonntag in der nordenglischen Stadt wegen Terrorverdachts festgesetzt worden, teilte die Polizei mit. Damit befinden sich nach dem Anschlag nun insgesamt zwölf Männer im Alter zwischen 18 bis 44 Jahren in Gewahrsam. Eine Durchsuchung im Stadtviertel Moss Side gebe es laut Polizei außerdem.

Zuvor hat die Polizei neue Fotos des Attentäters von Manchester veröffentlicht. Die Bilder zeigen den 22 Jahre alten Salman Abedi am Montagabend kurz vor dem Anschlag, der 22 Menschen das Leben kostete. Die Polizei rief die Bevölkerung zur Mitarbeit auf und erklärte, sie interessiere sich für Abedis Aufenthaltsorte zwischen dem 18. Mai und Montagabend.

„In den vergangenen Tagen haben wir viele Informationen über Abedi, seine Bekannten, seine Finanzen, seine Aufenthaltsorte, den Bau des Sprengsatzes und die weitere Verschwörung herausgefunden“, erklärten der Polizeichef von Manchester, Ian Hopkins, und der Antiterror-Koordinator Neil Basu, am Samstagabend in einer gemeinsamen Stellungnahme. Nun wollten die Behörden mehr Einzelheiten herausfinden und ermitteln, ob weitere Menschen an der Planung des Anschlags beteiligt gewesen seien.

Der Chef der britischen Antiterror-Einheit, Mark Rowley, sagte, ein großer Teil des Netzwerks um Abedi sei zerschlagen worden. Er kündigte weitere Festnahmen und Hausdurchsuchungen an. Zurzeit befinden sich in Zusammenhang mit den Ermittlungen elf Verdächtige in Haft.

Abedi kehrte nach Einschätzung der Ermittler vier Tage vor dem Anschlag nach Großbritannien zurück. Sein Vater erklärte, Abedi sei zuvor in Libyen gewesen und habe der Familie gesagt, er wolle in Saudi-Arabien auf eine Pilgerreise gehen. Die Polizei nimmt an, dass der Attentäter die Bombe in einer Mietwohnung in Manchester zusammenbaute, die am Mittwoch von Beamten durchsucht wurde.

Ebenfalls durchsucht wurde eine weitere Wohnung in einem Hochhaus in Manchester, die Abedi Medienberichten zufolge vor einigen Monaten gemietet haben soll. Er soll vor rund sechs Wochen ausgezogen sein.

Großbritannien senkte am Samstag die Terrorwarnstufe. Damit gilt nicht mehr die höchste Warnstufe, „kritisch“, sondern die zweithöchste, „ernst“, wie Premierministerin Theresa May erklärte. In den Ermittlungen nach dem Terroranschlag von Manchester seien große Fortschritte erzielt worden, sagte sie. Dennoch sollten die Menschen aufmerksam bleiben.

Bewaffnete Polizisten patrouillierten am Samstag auf den Straßen in der Umgebung des Londoner Wembley-Stadions, wo 90 000 Fans das Pokalfinale zwischen Chelsea und Arsenal verfolgten. Vor dem Anstoß legte Prinz William gemeinsam mit dem Bürgermeister von Manchester, Andy Burnham, in Erinnerung an die Anschlagsopfer einen Kranz nieder. Danach folgte eine Schweigeminute.

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