Merkel besucht Rousseff Bundeskanzlerin reist nach Brasilien

Brasilien kämpft mit einem Wirtschaftseinbruch, hoher Inflation und Korruption. Präsidentin Rousseff sitzt auf wackeligem Stuhl. Nun kommt die Kanzlerin zu Besuch – allerdings ohne Vizekanzler Sigmar Gabriel.

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An diesem Sonntag sind Massenproteste gegen Rousseff geplant - eine Mehrheit der Bürger fordert deren Amtsenthebung. Quelle: ap

Berlin Kanzlerin Angela Merkel (CDU) reist mit einem Teil ihres Kabinetts am Mittwoch zu den ersten deutsch-brasilianischen Regierungskonsultationen in die brasilianische Hauptstadt. Im Mittelpunkt der Gespräche in Brasilia am Donnerstag stünden die Themen Wissenschaft, Technologie und Innovation sowie die Zusammenarbeit im Umwelt- und Klimabereich, teilte die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Wirtz am Freitag in Berlin mit. Es soll eine Reihe von Abkommen unterzeichnet werden.

Merkel wird von sechs Ministerinnen und Ministern sowie Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) begleitet. Wirtschaftsminister und Vizekanzler Sigmar Gabriel (SPD) ist nicht dabei. Sein Sprecher sagte zur Begründung: „Es gibt Unabkömmlichkeiten, aber ich kann Sie über die Natur der Unabkömmlichkeiten nicht unterrichten.“

An den Konsultationen nehmen Frank-Walter Steinmeier (Außen/SPD), Hermann Gröhe (Gesundheit/CDU), Barbara Hendricks (Umwelt/SPD); Christian Schmidt (Landwirtschaft/CSU), Alexander Dobrindt (Verkehr/CSU) und Gerd Müller (Entwicklung/CSU) teil.

Merkel wird nur etwa 23 Stunden in Brasilien bleiben. Wirtschaftsvertreter sind nicht dabei. Auch ein Treffen mit der Opposition wird es nicht geben.

Am Donnerstag will Merkel zunächst Staatspräsidentin Dilma Rousseff treffen. Das Land hat mit einer Inflationsrate von fast 10 Prozent, einem Wirtschaftseinbruch und Korruptionsaffären zu kämpfen. An diesem Sonntag sind Massenproteste gegen Rousseff geplant - eine Mehrheit der Bürger fordert deren Amtsenthebung.

Aus wirtschaftlicher Perspektive ist Brasilien das für Deutschland wichtigste Land in Südamerika - mit rund 1400 dort aktiven deutschen Unternehmen. Deutschland pflegt nur zu wenigen Staaten so intensive Beziehungen, dass sich Regierungsmitglieder zu regelmäßigen Beratungen treffen. Neben Brasilien sind dies China, Frankreich, Indien, Israel, Italien, Niederlande, Polen, Russland und Spanien.

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