Merkel zum Flüchtlingsstrom „Müssen bei den Fluchtursachen beginnen“

Feste Grenzkontrollen sind keine Antwort auf die Flüchtlingskrise, sagt Angela Merkel. Die Kanzlerin will stattdessen an der Wurzel des Problems ansetzen. Sie betont aber, dass es dabei um eine „Jahrhundertaufgabe“ geht.

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„Wir können nicht alle aufnehmen, denen es schlechter geht als uns“, sagt die Kanzlerin. Quelle: dpa

Freiburg Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat in der Flüchtlingskrise zu einem Bekämpfen der Fluchtursachen aufgerufen. Hilfe in der Heimat der Menschen müsse in den Vordergrund rücken, sagte Merkel am Mittwoch in Freiburg bei einer Veranstaltung des Walter Eucken Instituts. „Ich glaube zutiefst, dass wir bei den Fluchtursachen beginnen müssen und dass wir die Lebensbedingungen der Menschen verbessern müssen“, sagte sie. Dies sei die Lehre des Flüchtlingsstroms: „Wir können uns um diese Aufgabe nicht länger herumdrücken.“ Klar sei aber auch, dass es schnelle Lösungen nicht gebe. „Das ist eine Jahrhundertaufgabe“, betonte die Kanzlerin.

„Wir können nicht alle aufnehmen, denen es schlechter geht als uns“, sagte Merkel weiter. Die Aufnahme von Flüchtlingen, die aus Kriegsregionen kommen und dort bedroht sind, sei jedoch europäische Pflicht und zudem verkraftbar. Diese Aufnahme abzulehnen bezeichnete sie als „nicht in Ordnung und mit unseren Wertvorstellungen nicht zusammenzubringen.“

Feste Grenzkontrollen innerhalb Europas seien keine Antwort, sagte die Kanzlerin. „Zu glauben, wir können zum alten Grenzkontrollregime zurückehren, ist relativ naiv“, sagte Merkel. Dafür sei die Welt inzwischen zu verflochten.

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